2010 taten sich die beiden Belgier Koen De Brabander und Philippe Lefief zusammen, um eine Dark-Wave-Band zu gründen, die kein Rip-Off sein sollte. Nun liegt das Debüt „Riddles Of Lunacy“ vor und wird dem hehren Anspruch nur teilweise gerecht.
Der Opener „Eternal Solitude“ ist ein todtrauriger ruhiger Song, der aber nicht wirklich bezeichnend für das restliche Album ist. Das folgende „All This Noise“ ist dann genau das Gegenteil, nämlich ein gitarrenloser SISTERS-OF-MERCY-Dancefloor-Smasher. Im Verlauf wechseln Licht und Schatten genau wie stilistische Schwankungen zwischen Up-Tempo-Dance-Nummern und ruhigen recht eigenen Songs, die viele spannende Momente haben, aber oft sperrig sind.
Sechssaiter und Felle sucht der Metaller hier vergeblich, alles wird mit Tasteninstrumenten, Drum-Loops und Stimme erzeugt. Die klassische Songstruktur herrscht bei den Belgiern vor, es piepst und flirrt über tanzbaren Rhythmen, NORTHERN SADNESS legen dabei Wert auf Struktur und wiedererkennbare Refrains. Und so bleiben nach einigen Durchläufen doch auffallend viele Songs im Ohr...
FAZIT: Freunde harter Gitarrenmusik sind bei NORTHERN SADNESS falsch, hier regiert der Elektro-Dance-Beat. Das aber respektabel und so hat „Riddles Of Lunacy“ selbst zu meinen grindcore-gestählten Ohren Zugang gefunden. Sicher keine Scheibe für die Ewigkeit, aber eine willkommene Abwechslung von harten Klängen und eine Erinnerung daran, wie groß die alten SISTERS OF MERCY doch waren.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.10.2011
Koen De Brabander
Philippe Lefief
Echozone
53:17
28.10.2011