Auch wenn sich der Rezensent dieses Zwölf-Song-Werks sehr, sehr gerne mal eine Platte aus dem Dickicht des Future Pop, Synthie Pop, Electro Pop und des poppigen EBM reinpfeift, fällt es ihm schwer, sich nicht laut zu fragen: „Boah, wann hören diese ganzen Bands dort draußen denn endlich mal auf, mit solch sacködem, langweiligem, angepasstem Einheitsbrei den ohnehin schon übersättigten Markt zu überfluten?“
„Prepared Lies“, das mittlerweile dritte Langeisen der Luckenwalder, lässt ihn diese Frage mit Zornesfalten und hervorgetretenen Adern im rot angelaufenen Gesicht vom Balkon in die Welt hinaus brüllen. Ja, guckt ihr nur dämlich, belämmert, verdutzt und horstig, ihr Nachbarn! Is so!
NOTHING TO FEAR grabbeln hemmungslos in der DEPECHE MODE-Restekiste, guttenbergen dann noch bei T.O.Y. und ähnlich gelagerten Truppen, arbeiten mit Preset-Sounds, die Sänger Nico und Henning trällern hierzu belanglos und mit stark denglischem Akzent die Songs entlang, und egal, welchen Song man anspielt, so findet man stets Schema F-, 08/15- und Nummer-Sicher-Pampe vor, die ausgenudelter ist als die Labia einer Bordsteinschwalbe im fortgeschrittenen Rentenalter.
FAZIT: Selbst ein olles Hühnerei aus dem Discounter besitzt mehr Identität, Qualität und Frische als „Prepared Lies“.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.04.2011
Henning, Nico
Nico, Matthias
Eigenproduktion
51:58
19.03.2011