ONE MAN ARMY & THE UNDEAD QUARTET liefern nach drei Jahren Pause das mittlerweile vierte Studioalbum ab. Erster Höreindruck: Thrash aus Skandinavien mit einer deutlichen Spur Death. Sehr anregend für die Nackenmuskulatur, keine Frage. Auch wenn das Cover das ein oder andere Klischee anspricht und eher simpel ausgefallen ist, mir gefällt’s.
Aber zurück zur Musik: Die ist durchgehend aggressiv, schnell, wütend und mitreißend. Besonders die intensive Bearbeitung der Doublebass schleift den Hörer im Galopp hinter sich her. Neuzugang Jonas Blom an der Gitarre wird seltsamerweise im Promotext nicht erwähnt, dort wird Mikael Lagerbald immer noch als Lead-Gitarrist aufgeführt. Sei es, wie es will, die Gitarren harmonisieren jedenfalls hervorragend miteinander. In den Instrumentalpassagen wird schnell und sauber hoch und runter gefrickelt, ohne dabei verkrampft zu wirken. Während den Versen spurten die Gitarren mit den Drums mit, da steht einfach Druck dahinter. Gekrönt wird das von herrlich aggressivem und intensiven tiefen Shouten, was einfach voll reinpasst. Die Songs werden auch bei Längen über 4 Minuten (und das sind quasi alle) kein bisschen langweilig. An der Stelle sei „Sandman Apocalypse“ hervorgehoben, welches über seine fast 8 Minuten Spannung aufbaut, auf den Hörer einprügelt, kurz mit Melodie umschmeichelt, um in ein intensiven Instrumentalteil überzugehen. Der C-Teil ist herrlich, unbedingt reinhören. „Devil’s Harlot“ hingegen ist einfach nur schnell und voll auf die Zwölf. Auf dem Album finden sich fast alle Facetten der Bereiche Thrash und Death, perfekt platzierte Melodie- und Tempowechsel und dennoch hängen die Songs zusammen und haben definitiv Wiedererkennungswert.
FAZIT: Ein Album mit einer sehr guten technischen Leistung, hohem Abwechslungsreichtum und hochgradig nackenbeanspruchenden Riffs, verpackt in einer sehr sauberen Abmischung und Produktion. Wer sich in der Ecke Death/Thrash wohl fühlt, wird von „The Dark Epic“ sicherlich nicht enttäuscht.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.02.2011
Robert Axelsson
Johan Lindstrand
Mikael Lagerblad, Mattias Bolander
Marek Dobrowolski
Massacre Records
48:19
25.02.2011