Auch in Brasilien gibt es offensichtlich talentierte Rockmusiker, wie das Beispiel PARADISE INC. zeigt. Ob es dort vielleicht an Sängern mangelt, lässt sich nur vermuten. Auf jeden Fall hat sich die Band mit Carsten 'Lizard' Schulz (EVIDENCE ONE, ex-DOMAIN) einen deutschen Vertreter seiner Zunft ins Boot geholt, um ihr Debüt einzuspielen.
Und er macht während der ersten drei Songs von „Time“ eine wirklich gute Figur. Der melodische 80er-Hardrock/AOR weist Ähnlichkeiten zu Genre-Größen wie EUROPE, BON JOVI oder DEF LEPPARD auf, geht aber stellenweise etwas härter und grooviger zur Sache. Die Keyboards, eingespielt von Alessandro Del Vecchio (u.a. GLENN HUGHES, EDEN`S CURSE), halten sich außer bei den Intros meist gekonnt im Hintergrund. Nach dem gelungenen Auftakt-Triple geht dem Album aber leider zunehmend die Puste aus und die Songs wirken deutlich weniger druckvoll und spannend. Bei „U“ missglückt schließlich der Refrain völlig und auch „Set Me Free“ kann bei den Gesangslinien und Chor-Arrangements überhaupt nicht überzeugen. Mit dem von Doogie White (u.a. TANK, RAINBOW) eingesungenen „Paradise Now“ und einigen Stücken gegen Ende bekommt das Album dann aber doch noch die Kurve.
FAZIT: Bekannte Namen allein machen noch kein gutes Album. Neben einigen sehr gelungegen Songs, technischem Können und einem professionellen Sound gibt es auch einige Skip-Kandidaten zu hören. Da ist also definitiv noch Luft nach oben, was für ein Debüt aber auch keinen wirklichen Beinbruch darstellt.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.11.2011
Rick A.
Carsten 'Lizard' Schulz
Marcos Peres, De Grigo
Allan Juliano
Avenue Of Allies Music
53:08
04.11.2011