Nach zwei EPs veröffentlichen PARKA eine Vorabsingle zum selbstproduzierten Debüt. Damit positionieren sie sich im Musikfernsehen kompatiblen Kommerz-Indie-Feld.
Der Titeltrack ist ein treibender Disco-Rocker mit Social-Media-Kritik im Text. Da er als Aufhänger der Single fungiert, versteht sich von selbst, dass "Oben" äußerst eingängig klingt. "Zahltag" wirkt lakonischer, jedoch nicht weniger kompakt und stimmig. Musikalisch orientiert man sich mit Zerrbass und Rave-Bezügen am britischen Größen, wegen des hymnischen Refrains aber auch an hierzuland in den Achtzigern Furore machenden Chartstürmern, die ebenfalls deutschtümelten.
Mit "Schnee" - Streicher und Akustikgitarre - stellen die drei Musiker Lyrics zum Hinhören in den Vordergrund. Angesichts dessen darf man hoffen, dass das kommende Album mehr von dieser Sorte bereithält, denn noch mehr Gezuckel für die Teens braucht man - ob mit deutschen Texten oder nicht - kaum in neuer Ausführung, wo die Gesellschaft doch immer älter wird. Gute Musik lebt nicht allein vom Inhalt, und diese hier klingt eben nur leidlich zeitlos.
FAZIT: PARKA geben eine gefällige Visitenkarte in Sachen dezent synthetischer Indie-Musik ab, die weniger musikalisch überrascht als textlich begeistert. Die Songs sind auf Jugendlichkeit gebürstet, der Inhalt verheißt Weisheit.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.10.2011
Martin Fliegenschmidt, Gianni Dedola, Raphael Sbrzesny
Bullet Records
11:04
07.10.2011