Ziemlich genau neun Jahre haben sich "Australia’s Thunder from Down Under" Zeit gelassen, nun ist die von Gitarrist Johnny Stojcevski angeführte Truppe mit ihrem fünften Studio-Stahlträger zurück. Und die mit neuen und alten Kräften - u.a. ist Originalsänger Justin Fleming zurück, der bisher nur auf dem Debüt von 1995 zu hören war - wiedererstarkten PEGAZUS lassen auf äußerst plakative Art und noch deutlicher denn je auch gar nicht erst irgendwelche Zweifel aufkommen, dass sie entschlossen sind, ihre True-Metal-Mission konsequent fortzusetzen. Der Plattentitel alleine sagt natürlich schon alles und Songs mit Namen "Metal Messiah", "Old Skool Metal Dayz" oder "We Live To Rock" tun dann ihr übriges.
Obwohl sie Label-technisch mittlerweile kleinere Brötchen backen - die letzten drei Alben erschienen noch bei Nuclear Blast - präsentieren sich PEGAZUS also äußerst selbstbewusst und auf ihren zehn neuen Metal-Statements hoch motiviert. Ihr Herz gehört dabei weiterhin dem riffbetonten, klassischen und äußerst eingängigen Heavy Metal, der keine Klischees scheut und sich offen und schon mal mittels Zitat zu seinen Vorbildern bekennt.
Die sind über die Jahre die selben geblieben und so hört man auch auf "In Metal We Trust" neben der Teutonen-Kante wieder MANOWAR raus und auch der früher oft gezogene Vergleich mit HAMMERFALL kommt bei Nummern wie "Road Warrior", "Ghost Rider" oder "Death Or Glory" wieder auf. Und dann natürlich noch JUDAS PRIEST, nicht nur durch das recht gelungene Cover von "Metal Godz", sondern auch deutlich etwa bei "End Of The World".
Das alles bestätigt im Verbund mit einigen provozierenden Texten natürlich so manches Vorurteil, die solch ein Album im Vorwege automatisch mitbringt. Aber dennoch tönt die Umsetzung doch recht unaufgesetzt und nicht zu albern und die eigenen Qualitäten der vierköpfigen Band gewinnen mit der Zeit durchaus die Oberhand. Songs wie das groovende "Old Skool Metal Dayz", von dem es passenderweise am Ende der CD noch eine längere "Extended Version" mit Gästeeinlagen von den Ex-MANOWARs David Shankle und Ross The Boss sowie Jeff Watson von NIGHT RANGER zu hören gibt, oder das ebenfalls sehr geradlinige "Ghost Rider" machen durchaus Spaß. Auch andere Nummern wie "Live To Rock" haben einiges an Ohrwurmpotenzial und dass die Band nicht ausschließlich auf Hymnen setzt, wie beim sehr melodischen "Haunting Me", das sogar etwas an QUEENSRYCHE erinnert, fördert dann zudem die Abwechslung.
FAZIT: True Metal, ist klar, oder? Wer sich vor Klischees im Metal nicht fürchtet, ist auch beim jüngsten Streich der Australier wieder klar im Vorteil. Ganz sicher keine Scheibe von großer Bedeutung, aber dennoch eine kurzweilige Veranstaltung für den nicht zu verbohrten Metalfan.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.04.2011
Cory Betts
Justin Fleming
Johnny Stojcevski
Ange Sotiro
Black Leather Records
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15.04.2011