Zurück

Reviews

Phi: For The Love Of Ghosts

Stil: „New Artrock“ laut Banddefinition

Cover: Phi: For The Love Of Ghosts

Den Stil des Trios der Steiermark zu greifen, ist für Schubladoholiker wohl der absolute Alptraum, denn bereits der eröffnende, über neun Minuten lange Dreiteiler „The Surgical Cut, Parts 2 – 4“ springt munter zwischen modernem Industrial Rock, Prog, Wave, Alternative, Postrock, Metal und Art Rock hin und her, während „Departure“ fast schon so etwas wie „Gothic Metal für harte Kerle“ ist – wenn da nicht die fast an AOR erinnernden Strophen wären. Oder die britisch angehauchten Indie-Anleihen.

„Desire“ wiederum hat fast etwas Maideneskes, bevor Prog-Rock-Elemente ruhiger Natur wie Efeu die Hauswand hochklettern – dann ein total billiger Bauern-Riff ertönt, der hinterher von Fusion-Rhythmen abgelöst wird und in seinen epischen Minuten durchaus noch so manch andere Überraschung parat hat. Eine 70er-meets-00er-Ballade mit viel Kitsch einerseits, mit verschachteltem Zwischenspiel und Dramatik andererseits führt in Form des „Wintersong“ das Ü-Ei-Phänomen fort, und auch „The Illusion (Death Is Dead)“ sowie „The Surgical Cut, Part 1“ und das finale Stück „Epilogie: For The Love Of Ghosts“ lassen den Hörer bis zum Schluss im Ungewissen.

FAZIT: Das verspielte Material bietet Unmengen Sonderbares, ganz egal, ob es die unorthodoxen Melodien, Akkordwechsel, Rhythmen, die eigenwillige Produktion, Markus Bratusas voluminöse, emotionale, dunkle Stimme oder verstörende Details sind. PHIs Musik gestaltet sich anfangs noch als schwer zugänglich, weil einfach alles auf den ersten Hör etwas strange anmutet, doch hat man sich erst mal in die sieben Tracks hineingefuchst, muss man feststellen, dass das Album eine recht interessante, abgefahrene, dunkelbunte Safari durch den Kosmos gitarrenorientierter Musik ist.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.08.2011

Tracklist

  1. The Surgical Cut, Parts 2 – 4
  2. Departure
  3. Desire
  4. Wintersong
  5. The Illusion (Death Is Dead)
  6. The Surgical Cut, Part 1
  7. Epilogue: For The Love Of Ghosts

Besetzung

  • Bass

    Arthur Darnhofer-Demár

  • Gesang

    Markus Bratusa

  • Gitarre

    Markus Bratusa

  • Schlagzeug

    Nick Koch

  • Sonstiges

    Markus Bratusa, Nick Koch (Programming) sowie diverse Gastmusiker

Sonstiges

  • Label

    Eigenproduktion

  • Spieldauer

    49:13

  • Erscheinungsdatum

    2011

© Musikreviews.de