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Pushking: The World As We Love It

Stil: Hard Rock

Cover: Pushking: The World As We Love It

Staraufgebote können durchaus in einem Knaller resultieren, doch oft enden sie in einem recht substanzarmen Genitalvergleich der Sorte „Seht her, wie viele Stars auf meinem/unserem Album mitwirken, schaut, wie groß unsere Freudenspender sind!“ - wie verhält es sich mit „The World As We Love It“, dem nunmehr sechzehnten (!) Album der 1994 gegründeten russischen Band PUSHKING, mit welchem sie sich ins internationale Business stürzen wollen, nachdem sie in ihrer Heimat bereits jahrelang Erfolge verbuchen?

Der Hard Rock wird mitnichten neu erfunden, und neben einigen Rock'n'Roll-, Alternative- und Metal-Partikeln findet man auch viele AOR-Spuren auf dem fast achtzigminütigen Werk, doch die Songs besitzen durchaus eine gewisse Klasse. Das wird allerdings auch daran liegen, dass PUSHKING, wenn man dem Beipackzettel glauben darf, lediglich mit Songideen bei Produzenten hausieren gingen und sich dann von dem Mann ihrer Wahl, dem in Los Angeles tätigen Knöpfchendreher und Produzenten Fabrizio Grossi, Songs daraus basteln ließen.

So klingen die Songs den Mitwirkenden wie auf den Leib geschneidert, und genau das ist eines der großen Probleme auf diesem Longplayer: Alles wirkt einfach zu vorhersehbar, zu perfekt, zu kalkuliert, sodass man das Gefühl bekommt, es hier nicht mit einem Kunstwerk zu tun zu haben, sondern mit einem Produkt. Bei Herrn Cooper wird’s kerniger, bei den Dirkschneiders ihr'n Udo wird’s metallischer, bei Eric Martin 'erwachsener', und so weiter und so fort.

FAZIT: Zwar mag es für die Band in puncto Bekanntheitsgrad sicherlich hilfreich sein, sich durch große Namen zu profilieren, die namhaften Gäste selbst machen eine exzellente Figur, und auch der Blick auf die Tracklist beziehungsweise die aufgelisteten Musiker, die in den jeweiligen Songs mitwirken, bringen die Rockfan-Zunge zum Dauerschnalzen - doch letztendlich wird hier auch nicht viel mehr als prominente Kraftmeierei betrieben, die gerade im Hard Rock-Bereich viel zu inflationär stattfindet.

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.01.2011

Tracklist

  1. Intro
  2. Nightrider (feat. Billy F. Gibbons – v/g)
  3. It'll Be OK (feat. Billy F. Gibbons – v, Nuno Bettencourt – g)
  4. Troubled Love (feat. Alice Cooper – v, Keri Kelli – g)
  5. Stranger's Song (feat. John Lawton – v, Steve Stevens – g)
  6. Cut The Wire (feat. Paul Stanley – v/g, Stevie Salas – g)
  7. My Reflections After Seeing „The Schindler's List“ Movie (feat. Steve Vai – g)
  8. God Made Us Free (feat. Graham Bonnet – v)
  9. Why Don't You (feat. Glenn Hughes – v)
  10. I Believe (feat. Jeff Scott Soto – v)
  11. Tonight (feat. Glenn Hughes – v, Joe Bonamassa – g)
  12. Private Own (feat. Glenn Hughes – v, Matt Filippini – g)
  13. Open Letter To God (feat. Eric Martin – v)
  14. Nature's Child (feat. Udo Dirkschneider – v)
  15. I Love You (feat. Dan McCafferty – v)
  16. Head Shooter (feat. Joe Lynn Turner – v)
  17. Heroin (feat. Jorn Lande – v)
  18. My Simple Song (feat. Dan McCafferty – v)
  19. Kukarracha (feat. Joe Lynn Turner, Eric Martin, Glenn Hughes, Paul Stanley, Graham Bonnet – v, Steve Lukather – g)

Besetzung

  • Bass

    Roman Nevelev

  • Gesang

    Konstantin Shustarev

  • Gitarre

    Konstantin Shustarev, Dmitriy Losev

  • Keys

    Oleg Bondatelov

  • Schlagzeug

    Andrey Kruglov

  • Sonstiges

    Siehe Tracklist

Sonstiges

  • Label

    Pushking Records/earMUSIC/Edel

  • Spieldauer

    79:09

  • Erscheinungsdatum

    28.01.2011

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