Kawumm! Quasi aus dem Nichts kommt mit PUTERAEON eine Band daher, die mit ihrem ersten Album "The Esoteric Order" den todesmetallischen Hammer kreisen und mit voller Wucht niederfahren lässt. Wobei man anfügen muss, dass hier keine Anfänger zu Werke gehen, bis auf den Bassisten haben alle Mitglieder schon in einigen Kapellen ihre Erfahrungen gesammtlt. Zwar aus der Gegend um Göteborg kommend, wird auf dieser Schlachtplatte nicht die regional-typische Melodic Death-Schiene gefahren, viel mehr konzentriert man sich auf wuchtiges Todesblei, dass einerseits typisch schwedisch klingt, mit jeder Menge schwerem Groove aber auch nach England schielt.
So fühlt man sich im Hinblick auf den drückenden Gesamtsound sowie die Rhythmik gerne mal an Altmeister wie BENEDICTION in den 90ern erinnert. Demgegenüber stehen klassiche schwedische Gitarren mit den doomigen, stets düsteren Riffs. PUTERAEON haben bei engstirniger Betrachtung folglich nichts zu bieten, was man nicht schon kennen würde, doch hat die Band das Talent, diese Merkmale in richtig guten Songs zu vereinen. Dazu gehören natürlich auch die stetige Variation des Tempos und zahlreiche coole Düster-Melodien, was dafür sorgt, dass trotz der verhältnismäßigen langen Spielzeit von knapp 55 Minuten zu keiner Sekunde Langweile aufkommt. Abgerundet wird der herrlich altmodische Sound durch das tiefe, blutige Organ von Sänger Jonas Lindblood.
Es ist an dieser Stelle ausnahmsweise wirklich mal völlig überflüssig, einzelne Songs gesondert hervorzuheben, weil es PUTERAEON gelingt, ein gleichbleibendes Niveau abzuliefern. Das impliziert allerdings auch, dass kein Song dabei ist, der heraussticht und zum Genrehit avancieren würde. Stattdessen schmeißt man das Album an, fängt sofort an, mit Fuss oder Kopf mitzuwippen, verstärkt die Bewegung je nach persönlichem Geschmack und erfreut sich am Werk der Schweden, das von Andy LaRocque mit Mix und Mastering den letzten Schliff bekommen hat.
FAZIT: Wer Schwedenhappen wie FACEBREAKER und THORIUM auf seinem Speiseplan stehen hat, darf bedenkenlos PUTERAEON hinzufügen. Wohl bekomm's - garantiert.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.02.2011
Daniel Vandija
Jonas Lindblood
Jonas Lindblood, Rune Foss
Anders Malmström
Cyclone Empire
54:08
28.01.2011