Aus der recht aktiven ukrainischen Szene kommt mit QUINTESSENCE MYSTICA ein Duo, das mit diesem Projekt die Dinge beleuchten will, die die Grenzen unseres gesunden Menschenverstandes überschreiten. Dazu bedient man sich zum einen übertrieben langer Songtitel, die sich eh kein Mensch merken wird sowie symphonischem Black Metal - welcher allerdings alles andere als grenzüberschreitend dargeboten wird.
Musikalischer Kopf hinter dem Projekt ist ein gewisser Master Alafern, der bereits in verschiedenen ukrainischen Bands tätig war und darüberhinaus Violinist im National Kharkov Philharmonic Orchestra ist. Seine Geige bringt er auch bei QUINTESSENCE MYSTICA ein und die ist noch das interessanteste Element im Sound. Besonders in "Aspects Of Contemplation Projected Onto The Eternity" und "Entropy Of Sanity" entlockt er dem Instrument schräge Klänge, die für eine interessante Atmosphäre des Wahnsinns sorgen. Ansonsten erinnert man besonders in dem symphonisch-bombastischen Elementen an DIMMU BORGIR, ohne allerdings deren songschreiberisches Level zu erreichen.
Größtenteils spielt sich das Ganze im oberen Geschwindigkeitsbereich ab, angetrieben von einem munter vor sich hin ratternden Drumcomputer. Man ist stets darum bemüht, eine düstere Atmosphäre zu erschaffen, was allerdings durch den sterilen Charakter des Gesamtsounds erschwert wird. Wirklich böse wirken QUINTESSENCE MYSTICA dadurch nie. Zudem sind nicht unbedingt alle verwendeten Keyboard-Sounds und -Effekte wirklich passend. Als positiv ist wiederum die insgesamt gute Produktion zu vermerken und auch wenn das Material zum größten Teil im einen Ohr und im anderen wieder raus geht - es fehlt einfach an Hooklines - ist es weit davon entfernt, mies zu sein. Es sind einfach zu wenige griffige Details auszumachen, eines davon ist der hintergründige Chor in "When Sacred Flame Inspires The Souls Of Heroes", das mit gedrosseltem Tempo und Melancholie noch eines der Stücke ist, die sich deutlich abheben.
FAZIT: Fans von melodisch-bombastischem Schwarzmetall dürfen ruhig ein Ohr riskieren, denn "The 5th Harmonic Of Death" ist ein in sich schlüssiges Werk, dem lediglich die herausragenden Elemente fehlen. Schlecht geht jedenfalls anders.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.01.2011
Master Alafern
Dromos Aniliagos
Master Alafern
Master Alafern
Schwarzdorn Production
42:56
07.01.2011