Kaum jemand ist dem traditionellen schwedischen Death Metal so sehr verfallen, wie Rogga Johansson. Die verschiedenen Facetten dieser Spielart (ja, die gibt es durchaus) präsentiert der Workaholic in schätzungsweise 167 Bands, eine davon ist REVOLTING. "In Grisly Rapture" ist bereits das dritte Album dieser Band in drei Jahren (was nicht überraschend ist) und repräsentiert das düster-melodische Gesicht des Genres.
In diesem Zusammenhang hat der Begriff melodisch nichts mit der Göteborg-Variante des Death Metals zu tun, viel mehr wird der klassisch schwedische Todesblei nicht nur mit den charakteristischen Riffs dargeboten, sondern auch mit Leadharmonien, die auf eben diese Riffs abgestimmt sind. Dadurch ist der Sound etwas melodischer als üblich, aber weit davon entfernt, cheesy zu sein. Rogga growlt und keift die kleinen Geschichten, die an Horrorfilmen der 80er angelehnt sind - so wie das ganze Album eher nach den Anfängen des Genres klingt, als nach der großen Death-Metal-Welle der 90er. Tempomäßig variiert man nicht mehr als nötig, viel grooviges Midtempo und gelegentliche Ausbrüche in Uptempo-Bereiche beherrschen die Szenerie.
"In Grisly Rapture" hat jede Menge wirklicher cooler Momente zu bieten und macht durchgehend Spaß - mehr aber auch nicht. Überragend ist keiner der neun Songs und nach einer knappen halben Stunde machen sie erste Ermüdungserscheinungen breit, die das rockige "The Devil Witch" dann aber hinweg wischt. Insgesamt ist das Material simpel, aber effektiv gehalten und verströmt durchaus reizvolles B-Movie-Flair. Damit liegt Johannson qualitativ zwar weit unter dem Level, dass er mit Demiurg zuletzt erreicht hat, als absoluter Fachmann der Materie liefert er aber auch mit "In Grisly Rapture" ein unterhaltsames Album ab.
FAZIT: Same procedure as every year.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.06.2011
Grotesque Tobias
Revolting Rogga
Revolting Rogga
Mutated Martin
FDA Rekotz / Twilight
37:53
06.05.2011