Jetzt ist die Sludge-Welle auch nach Dänemark geschwappt. Das Three-Piece RISING widmet sich auf seinem Debüt-Album ebendieser Stilrichtung und bewegt sich dabei im Fahrwasser der jeweils letzten, eher melodischen Werke von BARONESS oder KYLESA. Mit progressiven Ambitionen à la MASTODON haben die Nordlichter dagegen nichts am Hut, es geht fast durchweg geradeaus und schön knackig nach vorne, von ein paar ruhigeren Passagen auf der Akustik-Gitarre einmal abgesehen. Dabei entfachen die Jungs den für dieses Genre so typischen, brachialen Höllen-Groove, der sich auch nicht verflüchtigt, wenn das Tempo angezogen wird. Auch eingängige Riffs und hübsche Melodien gibt es reichlich. „Sea Of Basalt“ hat in dieser Hinsicht die Nase vorn und geht fast schon als kleiner Hit durch.
Ab der Mitte des Albums verliert das Album jedoch etwas an Reiz, da sich viele der Mitgröhl-Refrains zunehmend ähneln. Abgesehen davon wirkt die Band zwar musikalisch sehr souverän und wurde auch soundtechnisch gut in Szene gesetzt, aber leider haben RISING nichts wirklich Neues zu bieten. Alles bewegt sich weitgehend auf von den bereits weiter oben genannten Bands ausgetretenen Pfaden, vor allem im Gesangsbereich sind die BARONESS-Parallelen mehr als deutlich. Eine klar erkennbare eigene Note ist (noch) nicht zu auszumachen, doch hat die Band durchaus Potential und sollte im Auge behalten werden.
FAZIT: Wer sich mit einem wirklich guten, melodischen, aber nicht unbedingt originellen Album in der Schnittmenge von straightem Sludge und groovigen Metal anfreunden kann, sollte “To Solemn Ash“ auf seinen Einkaufszettel setzen. Alle anderen warten weiter gespannt auf die neue MASTODON.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.09.2011
Henrik W. Hald
Henrik W. Hald
Jacob Krogholt
Jacob Johansen
Exile On Mainstream Records
48:59
23.09.2011