Frontman und Namensgeber ROB MORATTI hat zwischenzeitlich mal bei SAGA gesungen, bevor er wieder durch Originalsänger Michael Sadler ersetzt wurde. Daneben hat er schon zwei Solo-Alben veröffentlicht und war bei FINAL FRONTIER aktiv. Für das nun vorliegende Werk hat er jede Menge bekannte Musiker um sich geschart, die bereits in Bands wie WINGER, WHITESNAKE, BLUE MURDER oder HELIX Lorbeeren geerntet haben. Wenig erstaunlich enthält „Victory“ lupenreinen AOR/Melodic Rock im Stile von JOURNEY, SURVIVOR, FOREIGENR oder TOTO. Und auch wenn Mr. MORATTI mit seiner Musik ganz sicher keinen Originalitätspreis gewinnen wird, da man so ziemlich bei jedem Song ein munteres Ratespielchen veranstalten könnte, an welche Referenzband einen die Melodie oder das Riff jetzt wieder erinnert, lässt sich die Qualität des Gebotenen nicht wegdiskutieren. Insbesondere wenn es etwas härter zur Sache geht, machen Beiträge wie "Life On The Line“, "Power Of Love“, "Take It All Back“, "Standing On The Top Of The World” oder "Jennie” richtig Spaß, was nicht zuletzt an den musikalischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker sowie dem professionellen, allerdings etwas arg glatten Sound liegt. Dieses Level erreichen die balladesken Schmuse-Nummern leider nicht, außerdem trüben die lyrischen Plattheiten in "Life Time“, "Hold That Light“ oder "I Promise You“ den Hörgenuss doch sehr nachhaltig. In dieser Hinsicht bewegen sich aber auch ansonsten unangreifbare Genre-Vorreiter wie JOURNEY schon mal hart an der Schmerzgrenze.
FAZIT: In der Summe ist "Victory“ ein gutes, wenn auch nicht eben originelles Album. Das führt zu einer Kaufempfehlung für AOR-Jünger. Allen breiter aufgestellten Musik-Interessierten seien zunächst die Originale ans Herz gelegt.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.07.2011
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24.06.2011