Alleine ein paar prominente Gastmusiker machen aus einer grauen Maus noch keinen ausgewachsenen Biber. Will sagen: Auch wenn bei der Produktion des Debüts der süddeutschen True-Metal-Band SCAVANGER jede Menge halbwegs bekannter Gesichter im Studio auftauchten und einen kleinen Beitrag einspielten oder einsangen, bleibt „Between The Devil And The Sea“ ein unspektakuläres Album, das zwischen alten IRON MAIDEN und alten GRAVE DIGGER wenig Aufregendes bietet - wobei die genannten Bands allesamt ein bis zwei Ligen über den Scavangern anzusiedeln sind.
Warum sich unter anderem Axel Ritt (DOMAIN, GRAVE DIGGER), Carsten Schulz (EVIDENCE ONE, Ex-DOMAIN) oder Ferdy Doernberg (AXEL RUDI PELL, ROUGH SILK) bereit erklärten, hier mitzuwerkeln, bleibt im Unklaren. Zu wenig ausdrucksstark und dünn agiert Sänger Anian Geyer, die Gitarristen könnten deutlich mehr Selbstbewusstsein verkraften, solieren meist unspektakulär und schüchtern, zu unausgereift wirkt das Songmaterial – im Bereich des Teutotenmetals gibt’s wahrlich genügend Besseres. Dass die Jungs einen Song namens „Heavy Metal Calling“ als Akustikversion eingeklimpert haben, kann man wahlweise als feine Selbstironie oder Planlosigkeit auffassen. Je nach Sichtweise.
FAZIT: „Between The Devil And The Sea“ bietet nur wenig Kaufanreize. Klassischen deutschen Heavy Metal gibt’s zuhauf in besserer Qualität.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.11.2011
Andreas Kanzler
Anian Geyer
Andreas Schrank, Thomas Veicht
Felix Mayer
Rock It Up Records
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07.10.2011