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Ten: Stormwarning

Stil: Hardrock

Cover: Ten: Stormwarning

Meine Frau mag es mir nachsehen, wenn ich sage: Gary Hughes, du hast mir verdammt gefehlt. Der Sänger und Chef bei TEN hatte sich in den letzten Jahren verdammt rar gemacht. Das ist fast schon Ironie des Schicksals zu nennen: Jahrelang hatte Hughes mit TEN die Fahne des Melodic Rock hochgehalten, als dieser alles andere als en vogue war, sorgte mit Alben wie "Spellbound" oder "The Name Of The Rose" dafür, dass die treue Gefolgschaft auf klassischen Hardrock in bester WHITESNAKE- oder RAINBOW-Tradition nicht verzichten brauchte. Und als andere Bands dieser Gattung plötzlich die Früchte der Hughes'schen Aussaat einfuhren, war vom Mastermind nichts mehr zu sehen.

Erfreulicherweise hat Hughes die lange Pause nicht dafür genutzt, musikalische Experimente einzugehen, sondern ein Album in bester TEN-Tradition aufzunehmen, das vor großartigen Melodien nur so strotzt. Schon die einleitenden Pianoklänge des Openers "Endless Symphony" geben ein Versprechen ab, das die Band im Anschluss in fast jedem weiteren Song halten kann.

Meist im Midtempo operierend, schafft es die Band, auf dem ganz schmalen Grat zwischen Kitsch und Kunst zu balancieren - ohne dabei auch nur einmal den Rubikon des schlechten Geschmacks zu überschreiten. Trotz all der schmachtenden Gesangspassagen, trotz der dick geknüpften Keyboardteppiche, trotz der pompösen Arrangements: "Stormwarning" rockt. Zwar ist der TEN-Stil die softest mögliche Interpretation des Hardrocks, doch wen stört das schon, wenn dabei solche Breitwand-Epen wie " Endless Symphony", "Love Song" oder "Destiny" herauskommen?

Im Vergleich zu früheren Alben, die manchmal etwas muffig produziert waren, hat sich Hughes diesmal mit Dennis Ward einen angesagten und höchst kompetenten Produzenten an die Seite geholt, der einen warmen, aber doch transparenten Sound hinbekommen hat.

FAZIT: große Melodien, fantastischer Gesang, tolle Songs - mit "Stormwarning" knüpfen TEN nahtlos an die 90er Jahre an und servieren ein perfekt ausbalanciertes Melodic-Rock-Album.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.02.2011

Tracklist

  1. Endless Symphony
  2. Centre Of My Universe
  3. Kingdom Come
  4. Book Of Secrets
  5. Stormwarning
  6. Invisible
  7. Love Song
  8. The Hourglass And The Landslide
  9. Destiny
  10. The Wave

Besetzung

  • Bass

    Mark Sumner

  • Gesang

    Gary Hughes

  • Gitarre

    John Halliwell, Neil Fraser

  • Keys

    Paul Hodson

  • Schlagzeug

    Mark Zonder

Sonstiges

  • Label

    Frontiers

  • Spieldauer

    59:24

  • Erscheinungsdatum

    18.02.2011

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