Das zweite Werk der Schweden THALAMUS fährt auf gleicher Schiene wie "Beneath A Dying Sun" weiter: Geboten wird retrospektiver Rock mit Orgelfeuer, der erst nach Intro und Instrumentaleinleitung aus den Puschen kommt.
"When goblins cheer" klingt dann nach feistem Doom, der ob Kjell Bergendahls (RENAISSANCE OF FOOLS) Stimme eher an THE QUILL als an SPIRITUAL BEGGARS erinnert. Deren Spielfreude streben THALAMUS nicht an, weil sie von vornherein bedächtiger, psychedelischer agieren. "Blind" klingt in diesem Zusammenhang fast nach Mainstream mit SeventiesVerständnis, schwebend gar statt bleischwer und mit treffsicherem Refrain versehen. Als Anspieltipp fungiert das folgende "Still dancing on my grave", der schmissigste Song auf "Subterfuge", wohingegen "I hope you understand" den obligatorischen Groover abgibt, den sich auch BLACK COUNTRY COMMUNION ausgedacht haben könnten. Der Frontmann klingt hier wahlweise nach Ray Gillen oder Jeff Scott Soto - ein echtes Glanzlicht und Ohrwurm erster Güte.
"Here today gone tomorrow" lässt sich eher als Klageblues deuten, "Shot to hell" als funky DEEP-PURPLE-Hommage, obschon die Mundharmonika gen Amerika trötet. "She sells desolation" schmatzt und treibt gleichermaßen; die Gitarren ziehen also mit Joakhim Åslunds Tastenkünsten gleich, derweil der Refrain erneut nicht zu verachten ist. Da passt es sogar, dass die beiden abschließenden Tracks ungleich relaxter ausfallen, die Scheibe als Ganzes somit abwechslungsreich und mit Hinblick auf eine Spannungskurve trefflich arrangiert.
FAZIT: "Subterfuge" gehört zum Besten, was trotz der starken Konkurrenz auf dem Nostalgie-Trip 2011 auf den Markt gekommen ist. Wer Hammond-Rock schätzt, kommt nicht daran vorbei.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2011
Peter Johansson
Kjell Bergendahl
Mats Gesar, Kjell Bergendahl
Joakhim Åslund
Sebastian Olsson
Record Heaven / Transubstans
48:26
30.09.2011