Komisches Album. Im Jahre 2000 aufgenommen, im Jahre 2008 veröffentlicht, und jetzt endlich auch hierzulande flächendeckend erhältlich. Große Wunderdinge werden die Gebrüder Sorkness auch wohl kaum an das dritte VALHALL-Album haben - auch, weil die Musik nun alles andere als leichtverdaulich und massenkompatibel ist.
Die Tatsache, dass DARKTHRONE-Fenriz bei den Aufnahmen zu "Red Planet" auf dem Drumstuhl saß, schiebt die Band natürlich automatisch auf die Kult-Schiene, die gleichzeitig auch vom Kult- und Underground-Zug genutzt wird. Kult? Naja. Kauz? Auf jeden Fall. Underground? Definitiv. Schwerste Doom-Geschütze werden aufgefahren, gemischt mit schrägen Stoner-Einlagen, tief verwurzelt in den 60er und 70er Jahren. BLACK SABBATH müssen als naturgemäße Referenz herhalten, das wird niemanden wirklich überraschen. Mit "Rohypnol" gibt's eine schräge Jazz-Instrumental-Einlage; "Made In Iron" kokettiert mit dezenter NWOBHM-Schlagseite, ansonsten regiert aber sparsam produzierter, entspannt-lässiger Doomsound mit gewisperten Vocals.
FAZIT: Für den Hochglanz-Metaller, der auf glasklaren Sound steht, wird "Red Planet" nun wirklich überhaupt nichts sein. Aber auch, wer sich dank seiner Vorliebe für CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS als Doom-Freak sieht, wird VALHALL kaum in sein Herz schließen. Wer freilich den Klang der 70er vergöttert, wer sich nicht daran stört, dass auch mal gekrächzt und gekratzt wird, der wird könnte auf dem zähflüssigen "Red Planet" durchaus heimisch werden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.10.2011
Kenneth Sorkness
Ronny Sorkness
Frank Wanberg, Kenth Robin Olsen
Frank Wanberg
Gylve Fenriz Nagell
Housecore/Hammerheart
46:11
30.03.2008