Nachdem „Sword“ breits im vergangenen Jahr in Eigenregie veröffentlicht wurde, hat sich nun ein Label gefunden, das dieses Album auch offiziell auf den Markt bringt. Die Niederösterreicher sehen sich selbst in der Tradition frühen teutonischen Stahls à la GRAVE DIGGER oder RUNNING WILD und – anhand der Songtitel unverkennbar – sind natürlich auch von MANOWAR beeinflusst.
Mich erinnert die Musik eher an eine laue Amateur-Ausgabe von HAMMERFALL, nur mit deutlich schwächerem Gesang. Während sich die Instrumental-Fraktion - zumindest bei anziehendem Tempo - keine echten Blößen gibt, schafft es Sänger Andy B. Barna beinahe jeden Song mit sowohl kraftlosen als auch schlicht schiefen Gesangslinien aus der Kategorie „hörbar“ in die Schublade „nur mit Mühe erträglich“ zu befördern. Das Problem scheint auch seinen Bandkameraden bewusst gewesen zu sein, da sie ihren Fronter nach Kräften mit gröhligen Bierzelt-Chören zu unterstützen versuchen. Das macht das völlig vorhersehbare Songwriting leider auch nicht besser. Über die sinnbefreiten Klischee-Texte hüllen wir lieber ebenso den Mantel des Schweigens, wie über wenig songdienliche Soli auf mäßigem technischen Niveau sowie Riffs, die wirklich jedes Fünkchen an Originalität vermissen lassen. Da passt das billige „Stronghold“-Cover eigentlich ganz gut ins Bild. Immerhin gibt es am naturbelassenen, vielleicht etwas zu rohen Sound wenig zu beanstanden.
FAZIT: Als Aufnahme einer Hobby-Band zur Dokumentation der eigenen Proberaum-Mühen mag „Sword“ noch taugen, als Veröffentlichung mit auch nur ansatzweise darüber hinaus gehenden Ambitionen leider nicht. Allenfalls ultra-true Underground-Traditionalisten werden viellleicht auch diesem Album noch etwas abgewinnen können.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.05.2011
Thomas Kleinander
Andy B. Barna
Thomas Stubics, Thomas Schmid
Wolfgang Köppel
Pure Underground Records
51:57
29.04.2011