Bei VENOM weiß man ja nie so genau, wer einem gerade wieder was untermogeln will, ist die VENOM-Besetzung doch sehr variabel, um es mal vorsichtig zu formulieren. So ist seit dem Erstling von 1981 (der übrigens damals bei WOM in Kiel unter dem Buchstaben „D“ einsortiert war) niemand durchgehend in der Band gewesen, beim recht großen Zweitausender-Album „Resurrection“ sind immerhin Bassist Cronos und Gitarrist Mantas wieder vereint, seitdem ist VENOM aber wieder zur Cronos-und-Konsorten-One-Man-Show geworden, die für „Metal Black“ und „Hell“ nicht gerade überragende Kritiken erntete.
„Fallen Angels“ ist jetzt das aktuelle Werk betitelt und erinnert mich unwilkürlich an diese unfassbar schlechten Poster der Band aus den Achtigern, auf denen sie mit leichtbekleideten ähm „Engeln“ posierten. Und irgendwie ähnlich klingen VENOM anno 2011 auch: retro, simpel und punkig.
Und „Fallen Angels“ weiß nach zig Durchläufen durchaus zu gefallen, recht frisch und mächtig groovend sind die meisten der Songs im typischen VENOM-Mid-Tempo gehalten, überflüssiges Künstlertum ist der Band immer noch fremd, Cronos ist mit seinem kehligen Gesang einmal mehr das Merkmal, das VENOM unverwechselbar macht und auch inhaltlich ist immer noch kindliches Teufels- und Sündertum angesagt. Man mag das nun mögen oder nicht, unbestreitbar ist so „Fallen Angels“ aber ein klassisches VENOM-Album geworden, das mit „Pedal To The Metal“ und dem überaus treffend betitelten „Punk's Not Dead“ zwei Songs mit Langzeit-Potential enthält, während der Titeltrack sich langsam über eine verzerrte Basspur aufbaut und für VENOM beinahe episch geraten ist. Bei einer fast einstündigen Spielzeit hält sich die Anzahl an Totalausfällen im überschaubaren Rahmen, auf das lahme „Valley Of The Kings“ hätte allerdings gerne verzichtet werden können, da in diesem lediglich die Gitarren-Soli zu gefallen wissen.
FAZIT: „Fallen Angels“ ist ein klassisches VENOM-Album geworden, das ganz klar zu den besseren der Band zählt, die immerhin mal den Namen „Black Metal“ einer ganzen Musikrichtung verpasst hat, ohne jemals etwas anderes als punkigen Speed- und Thrash-Metal gespielt zu haben. Gelungene Rückkehr.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.11.2011
Cronos
Cronos
Rage
Danté
Spinefarm/Universal
57:32
25.11.2011