Was kommt dabei heraus, wenn sich Musiker zusammen tun, die bisher bei Bands wie TYRAN PACE, SINNER oder JUST PRIEST aktiv waren? Richtig, traditioneller Heavy Metal ist das, was VINDER auf ihrem zweiten Album „Vertigo“ bieten.
Irgendwo zwischen Sinner, Priest, Iron Maiden und Grave Digger geht das erfahrene Quintett zu Werke, und das durchgehend auf gutem Niveau. Erfreulich: Die elf Tracks – inklusive Intro und Outro – sind recht abwechslungsreich gehalten, bieten keinesfalls nur stumpfen Uffta-Ufftata-Metal teutonischer Strickweise. Sowohl Tempo als auch Melodien werden geschickt variiert, bratende Gitarren traditionellster Machart wechseln sich mit feinen zweistimmigen Leads ab, wie etwa im Maidenesken „Funny Games“ oder dem mit einem feinen Chorus versehenen „Diary Of A Child“.
Sänger Dirk Schäffner bleibt mit seiner variablen Stimme nicht hinter den Instrumentalisten zurück, kann sowohl Dickinson- oder Sammet-artige Sirenengesänge, als auch kraftvoll-tiefes Shouting. Nur in „In My Hand“ vergreift sich Schäffner ein wenig im Ton: Der Refrain zerrt mit seiner äußerst schrägen Auslegung an den Nerven des Hörers – aber das ist glücklicherweise eine Ausnahme.
FAZIT: „Vertigo“ bietet solide Metalkost, der jedem, der auf traditionelle Töne steht, gefallen dürfte. Die CD wird übrigens mit separatem Comic ausgeliefert, der die Story hinter „Vertigo“ aufgreift. Lohnt sich!
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.02.2011
Huyz
Dirk Schaeffner
Foti, Oli Kaufmann
Ralf Schulz
Vinder Records
47:35
19.02.2011