Leute, nein! Nein! Echt jetzt! Das kann doch alles nicht ernst gemeint sein, oder? Ich fasse es nicht! Kinners, das ist das akustische Fukushima! Der tongewordene Horrorkeim! Was auf „Wundland“, dem ersten Vollzeitpamphlet des Ex-REISSFEST-Musikers Christoph Zill nach der „Zill“-EP aus dem Jahre 2008, zu hören ist, könnte man am besten so beschreiben:
1. Bespucke das Vermächtnis der großen SISTERS OF MERCY und den noch grandioseren FIELDS OF THE NEPHILIM.
2. Elektronisiere die schlagereskesten ILLUMINATE und biete sie so pathetisch wie möglich dar.
3. Füge etwas UNHEILIGEN Hausfrauen-Edeka-Tiefkühltheken-Gothic hinzu.
4. Kreuze BONEY M mit KLAUS LAGE („Wer war hier?“).
5. Schmecke das Ergebnis mit ein paar Alibi-Gitarren ab.
6. Versehe alles noch mit pseudopoetischen Texten.
Das Resultat klingt noch schlimmerererer als es sich ohnehin schon liest, und nach dem vierten Durchlauf der ZILLschen Tortur sei gesagt: Reviewabbruch ist besser als der bereits brodelnde Hassausbruch. Nein, es bestehen keine Ressentiments gegen eines der Genres, auch nicht gegen deutschsprachige Musik, doch Veröffentlichungen wie „Wundland“ sind der Grund dafür, dass sich ebensolche entwickeln.
FAZIT: Entfällt wegen Selbstzensur.
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.06.2011
Tim Rilke
Christoph Zill, Chanty (bei „Disco in Moskau“)
Mac Barisch, Christoph Zill, Hilton Theissen, Tilman Schön
Hilton Theissen
Daniel Hermann
Fastball Music
38:11
10.06.2011