Schon das Cover, das Zirrus‘ zweite EP „Garden City“ ziert, entzieht sich gänzlich einer Kategorisierung, und auch der zu hörende Inhalt lässt nach 23 Minuten (daher EP, auch wenn die Band das Teil als Album sieht) jeden Schubladenpacker verzweifeln, denn die Bandbreite, die die Luzerner abdecken, ist nicht gerade schmal. Neben progressiven, traditionellen und thrashigen sowie todesmörtelnden Auswüchsen, die sich um den metallischen Stamm ranken, streuen ZIRRUS nämlich gerne auch mal Post-Hardcore-Einflüsse, tanzbaren Indie-Pop und Alternative ein. Entsprechend variabel ist demnach auch der von Aggro-Gebrülle bis zu Langhaar-Lederjacken-Vocals reichende Gesang, der das musikalische Beet farbenfroh verziert.
An und für sich zeigen die Schweizer eine Menge Spielspaß, haben einiges auf dem Kasten, nur wirken die Jungs manchmal noch etwas planlos in dem, was sie tun wollen. Oder besser gesagt: Die einzelnen Ideen sind eigenständig und äußerst edel, nur wollen diese noch nicht so ganz als Gesamtstück, sprich als Song, funktionieren.
FAZIT: Leckere Zutaten haben sie bereits beisammen, und nun benötigen die Köche nur noch ein paar weitere Lektionen in Sachen Songwriting – dann klappt das schon. Daumen zu 30° nach oben.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.04.2011
Christoph Ruckli
Dorian Bellwald
Jonathan Banz, Morris Thomkins
Michael Schmid
Amade The Thrasher (Gastvocals)
Eigenproduktion
23:07
28.02.2011