Und nochmal Death Metal der alten Schule, diesmal von einer österreichischen Formation mit dem viel versprechenden Namen ZOMBIE INC.. Ins untote Leben gerufen von Wolfgang Rothbauer (der auch bei DISBELIEF mit von der Partie ist) und Gerald Huber von COLLAPSE 7 und verstärkt durch eine Koryphäe des österreichischen Death Metals, nämlich Martin Schirenc, der bei der Kultband PUNGENT STENCH aktiv war und zudem noch HOLLENTHON betreibt. Jede Menge Erfahrung also, was sich letztlich auch in der Musik von ZOMBIE INC. niederschlägt.
Die ist schnörkelloser, meist im Midtempo groovender Death Metal, der sich weitestgehend an europäischen Vertretern aus Schweden, durch die Einflechtung melodischer Elemente aber auch an Acts wie GOREFEST orientiert. Die etwas stumpfe Ausrichtung erinnert zudem an die weniger technische Variante aus den USA, sprich OBITUARY oder SIX FEET UNDER. Neben der Stilistik hat man sich auch in Sachen Produktion Mühe gegeben, authentisch nach den 90ern zu klingen, die Aufnahmen selber fanden in Schirencs eigenem Studio statt, gemastert hat Kultfigur Dan Swanö. Inhaltlich beschäftigt man sich mit einer Welt, die sich mit einer Plage von infizierten Zombies herumzuschlagen hat, das wird durch das ansehnliche Artwork und durch einige (etwas klischeehaft wirkende) Samples verdeutlicht.
Handwerklich kann man diese Art von Musik kaum besser machen und grundsätzlich ist hier eine gute Beurteilung angebracht. Große Euphorie will sich trotzdem nicht so recht breit machen und das hat vor allem den Grund, dass "A Dreadful Decease" über weite Strecken wie ein Reißbrettprodukt klingt. Es fehlt das echte, das dreckige Gefühl, man ist zu sehr bemüht, dem Old School Death Metaller zu gefallen und liefert somit ein irgendwie lebloses Album ab. Es mag dem Einfluss des formidablen Debüts von MORBUS CHRON geschuldet sein, dass man hier die Authentizität vermisst. "A Dreadful Decease" ist gut gemacht, lässt aber die Vermutung aufkommen, dass man krampfhaft versucht, ein Stück vom Back-to-the-roots-Kuchen abzubekommen, wodurch das Album eher konservativ, als retrospektiv wirkt. Diese Ansicht ist natürlich höchst subjektiv und es ist davon auszugehen, dass viele Leute das ganz anders sehen werden (und das noch nicht mal zu Unrecht), doch mehr als zustimmendes Kopfnicken stellt sich einfach nicht ein.
FAZIT: Nett. Gut gemacht, aber mich kickt es nicht.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.08.2011
Daniel Lechner
Martin Schirenc
Wolfgang Rothbauer, Gerald Huber
Tomasz "Nefastus" Janiszewski
Massacre / Soulfood
40:46
26.08.2011