Auch wenn hier bisweilen Slide Guitar gespielt wird wie: 24 PESOS stammen aus England und reichern ihren traditionellen Blues Rock mit vielem an, was ihre Heimat seit je musikalisch ausgezeichnet hat.
Im Opener „Melonman“ oder während „When The Ship Goes Down“ (toller Kontrabass; Tieftöner Maitland hat selbst produziert, und zwar wie ein alter Mischpult-Fuchs) betrifft die eine latente Poppigkeit, für welche die Insel frühstens seit den BEATLES steht. Deren Songwriting-Verständnis scheinen 24 PESOS geerbt zu haben. „Leadbelly“ hingegen, „Mean Hearted Woman“ und „Ain't Gonna Beg No More“ pumpen bassig wie aus den Motown-Studios, derweil man sich mit “Peace In The Valley“ in den sonnenverbrannten Süden aufmacht, Dobro und Orgel inklusive.
Urbaner Blues wie in „Tryin To Get Back To You“, „I Don't Know“ und „Everyone's Got The Blues“ (könnte auch von Kenny Wayne Shepherd stammen) oder „Did Your Daddy Wrong“ liegt für die Londoner näher, auch wenn sie alles, was sie anpacken, authentisch und mit eigener Note hinbekommen, auch die Zirkus- bis Barnummer „Walk Away“.
FAZIT: 24 PESOS zeichnen sich mit virtuosem Spiel aus., stilistisch irgendwo zwischen Sly Stone und Eric Clapton, wobei ihr kompositorisch bestechender Blues vor allem durch seinen Frohsinn überzeugt. Fast ein Dutzend Treffer für eine gute Zeit – im Wohnzimmer wie Club.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.04.2012
Silas Maitland
Julian Burdock
Julian Burdock
Moz Gamble
Mike Connolly
Ourgate / Cadiz
49:49
20.04.2012