In Regensburg herrscht seit 1999 Texas-Rodeo-Flair, denn damals begannen diese dämlich benannten Herren damit, ZZ TOP und Konsorten nachzueifern. Auf ihrem späten Debüt kompilieren sie allerlei Eigengewächse mit zwei Cover-Stücken. Was der Palmenstrand im CD-Einleger soll, wissen indes nur sie selbst.
Stevie Wonders „Superstitious“ wirkt in diesem Zusammenhang entbehrlich, Doyle Bramhalls „Green Light Girl“ aktueller und frischer inszeniert (Bläser). Nach dem im wahrsten Sinn des Wortes bärtigen Einstieg stampft „Blood“ mit tollen Percussion-Einlagen (was ist das im Hintergrund – eine Sitar?) ein wenig wie LED ZEPPELIN light, während „The Wolf“ und „Reason For My Blues“ Uptempo-Shuffles darstellen, ersterer ungleich spannungsgeladener als letzterer. Die drei Sänger – Copperfield, Groover und in der abschließenden Fremdinterpretation P.J. Locke – verfügen nicht über Bombenstimmen, was ihren Ausdruck betrifft, sondern erfüllen ihre Dienste zweckmäßig.
„Clouds“ klingt sonnig poppig, als stammten die BEATLES aus dem amerikanischen Süden, „Whizkey Train“, „Sheila“ und der Bandnamen-Song stärker nach Boogie und schwächer im Gesamtbild, welches dadurch auch blasser wirkt, als der packende Beginn vermuten ließ. Am Ende erweist sich die knappe Spielzeit als günstig, denn mehr dieser zwar stimmig komponierten, aber leicht verkrampften und gleichförmigen Lieder bedarf es nicht.
FAZIT: „The Devil And The Deep Blue Sea“ bringt das Kreuz deutscher Bluesrock-Bands auf den Punkt: Wo sie besonders authentisch wirken möchten, knicken sie ein, und dies tun 3 DAYZ WHIZKEY nach einem zwingenden Start allzu häufig. Würden die Musiker von Genre-Zwängen befreit aufspielen, was sie bewiesenermaßen können, dürfte man sie als relevante, spannende Gruppe einstufen; so genügt es nur zum Status einer soliden Tribut-Veranstaltung mit Achillesferse Gesang.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.08.2012
Big Tony
Alec Groover
Tilo George Copperfield, Brad The Snake
Little Chris
Timezone
29:16
17.08.2012