Weiß der Teufel, was IT (ABRUPTUM, VONDUR, OPHTHALAMIA, WAR) geritten hat, aber was er sich da zusammen mit seinen Bandkollegen ausgedacht hat, meißelt dem Hörer ein Entsetzen ins Gesicht, das ihn sonst nur beim „Genuss“ von Scripted-Reality-Dokus auf Sat.1 mit aller Gewalt packt. Insgesamt vierzehn Gäste, unter anderem Joacim Cans und Peter Tägtgren, müssen offensichtlich unter Androhung fiesester Strafen dazu genötigt worden sein, auch ihren Teil zu diesem Desaster beizutragen.
Was uns hier als „Industrial Metal mit einem Schuss Modern Metal und Attitüde“ verkauft wird, entpuppt sich als ziemlich billiger, stampfender Standard-Heavy-Metal mit zurückhaltender Härte, Billigelektronik und Pseudo-Gothic-Flair, sodass man ob des dilettantisch versuchten Genreexperiments nur noch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen kann. Keyboards aus der LIDL-Grabbelkiste, Samples der Marke „Tutorial, Kapitel 1“, gesangliche Beiträge jenseits der Schmerzgrenze, lahme Arrangements - alles klingt wie aus Verzweiflung zusammengepfercht.
Doch als wäre nicht schon genug Elend geschehen, kommen 8TH SIN mit zwei der entsetzlichsten und unwürdigsten Coverversionen daher, nämlich VENOMs „Black Metal“ und DEPECHE MODEs „Walking In My Shoes“. Umso bezeichnender ist es, dass die drei hörbarsten Nummern die sind, die von anderen Remix wurden.
FAZIT: Auch das dritte, ursprünglich schon für 2006 geplante Album dieses Gespanns, welches den Abschluss einer Trilogie darstellt, kann man getrost im Regal verschimmeln lassen - so etwas Grottenschlechtes im elektrometallischen Bereich ist dem Rezensenten seit Äonen nicht mehr untergekommen.
Punkte: 1/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2012
Johan
IT
Michael
ZAck
Alexandra Balogh, Catherine Forsberg (Backing Vocals); Restliche Gastbeiträge siehe Tracklist
Soulseller Records
65:22
23.11.2012