Bereits vor zwanzig Jahren gründete sich diese Tiroler Band, die aus der Asche der beiden Gruppen GUNSMOKE und POWERSLAVE entstand. Und selbstverständlich wird in der Biographie schwadroniert, wie toll, originell und viel und am meisten die Band doch sei. Doch leider entpuppen sich die BAD JOKERS mit ihrem metallisch angehauchten, stark angestaubten Hard Rock seit zwei Dekaden als eine Kapelle, die Tonkunst bar jeder Erträglichkeit fabriziert.
Man nehme den Pathos kitschigster BÖHSE ONKELZ und den songschreiberischen Dilettantismus von UNHERZ und werfe noch mehr mit Klischees um sich als diese beiden Bands gemeinsam. Noch etwas WESTERNHAGEN für Arme und eine Prise Kirmesatmosphäre obendrauf, und die vertonte Peinlichkeit ist perfekt. Zugegebenermaßen ungewöhnlich ist der Tiroler Akzent des Sängers Georg Kirchler, doch wieso der Mann, der nur drei Tonlagen zu kennen scheint, sich dennoch zwingt, hochdeutsch zu singen, soll ein Rätsel bleiben. Das tönt erzwungen statt authentisch. Dann doch lieber Mundart.
Den Vogel schießt die Band auf diesem Album, welches in seiner aufwändigen Doppel-Digipak-Aufmachung eigentlich richtig schick daherkommt, jedoch mit den Texten ab, denn die lesen sich oftmals so, als ob man eine demotivierte Gruppe von Achtklässlern zum Lyrikkurs verdonnert hätte: „Du drehst dich im Kreise/Die Flasche ist leer/Auch wenn du sie schüttelst/Sie gibt nichts mehr her“... oder „So ist es gut, so soll es bleiben/Auch heute geht ich zu dir hin/Du wartest schon in allen Kneipen/In einem Glasbehälter drin!!!“
Leute, ernsthaft?
FAZIT: Ernsthaft. Leider.
Punkte: 1/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.12.2012
Walter Mutschlechner
Georg Kirchler
Georg Kirchler, Markus Seeber
Robert Niedermair
Klaus Innerbichler
Newport Studios
CD1: 35:10, CD2: 27:08
02.06.2012