Die beiden Musiker hinter diesem Projekt aus Syndney beherrschen zwar selbst mehrere Instrumente und singen die hauptsächlichen Texte von BAK, haben für ihr Debüt jedoch locker 100 Musiker eingespannt, unter anderem Mitglieder der Sinfoniker vor Ort, einen Chor und sogenannte ethnische Laienkünstler – gutes Stichwort …
„The Search“ nämlich ist ein für den Stil der zwei wegweisendes Percussion-Intro, in dem das Ensemble orientalische Tonfolgen und Muezzin-artigen Gesang etablieren, aber auch ein angedeutetes tiefes Grollen. Im Folgenden entspinnt sich bis zur Kammerspiel-artigen Schlussklammer „The Lament Of Curtain Von Schnauzer“ eine weitgehend orchestrale Form von Progressive Rock in zumeist knapp gefassten Songs. Das sehr an ORPHANED LANDs „Mabool“ erinnernde „Can't Understand“, ein atmosphärischer Schleicher zwischen Gothic Metal und Expressionismus, dauert indes genauso wie das anschließende „Not Just Your World“ an die acht Minuten. Dieses Stück betört zudem ob seiner Eingängigkeit und der mahnenden Worte im Text. Müßig zu erwähnen, dass BAK mit diesem Sound politisch motiviert sind und für Frieden einstehen. Den heavy Mittelteil bestimmt ein ausgefuchstes Chor-Arrangement, das man so gekonnt allenthalben auf SEPTIC FLESHs „A Fallen Temple“-Mischmasch gehört hat, bevor im treibendem Schluss mit Solo reiner Metal hervorgekehrt wird – überragend.
Dass der Opener „Why“ beziehungsweise das bombastische „Sands Of Time“ teilweise an SAVATAGE erinnert, wohingegen „Kali“ mit Sitar sowie „Garuda erwartbar gen Indien schielen, und „Pay“ mit brutalen Stakkato-Parts durchsetzt ist, verwundert in diesem Zusammenhang nicht. Das fast zehnminütige „Our Time“ stellt eine weitere Ausnahme in puncto Länge dar und entwickelt sich zum ernsthaften Eastern Movie mit gemischtgeschlechtlichem Duett, Obertongesang und ausschweifenden Soundtrack-Anmutungen.
FAZIT: Partituren und Rocker-Schweiß, Edelmut und Aufbegehren, Wüstensand und Opernhaus – das alles ist BAK, eine Entdeckung für Prog-Eklektiker, gewissermaßen die harten MINIMUM VITAL oder LAZULI mit Sonnenbrand – ob nun wegen der australischen oder nah- bis fernöstlichen Sonne …
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.11.2012
Beau
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Kit
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20.01.2012