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Bastard Saints: The Shape Of My Will

Stil: Grindcore

Cover: Bastard Saints: The Shape Of My Will

Die BASTARD SAINTS wurden 1997 in Italien gegründet. Und zwar in den Katakomben von Rom, wie ich annehme. Denn diese Grinder sind richtig underground. Zumindest wird einem der Eindruck vermittelt, wenn man von Beiträgen auf dem indonesischen „Sadist“-Sampler (na, wer hat das Teil im Schrank?) liest.

Nachdem es um Stromanschlüsse in der römischen Kanalisation aber schlecht bestellt ist, wagt sich der Haufen immer mal wieder ans Tageslicht. Diesmal, um nach Demo, MCD und Siebenzoller ihr erstes Album aufzunehmen. Die neun Schoten mit den durchschnittlich gut vier Minuten Spielzeit kommen völlig ohne Atmokrempel aus und bieten deathlastigen Grindcore, recht sauber produziert und trotzdem rotzig. Dafür sorgt vor allem der halsergreifend „singende“ Andrea Marino, namentlich der erste Italiener, der seine Stimmbänder beim Teufel gegen zwei Blatt 80er Schmirgelpapier eingetauscht hat. Der gute Mann windet einem ja Knoten in die Gurgel! Daneben gibt Marino auch einen zuverlässigen Brontosaurus-Imitator. Ob sich allerdings das teilweise eingestreute Italienisch als Sprache des Grindcore durchsetzen wird? Ich bin skeptisch.

Was die Songs angeht, so sind Licht und Schatten zu konstatieren: Meist gibt es die typische Power Chord-Hektik mit quiekenden Trennungsstrichen von der Gitarre, die vielseitig rhythmisch unterlegt und von Breaks unterbrochen wird. Für die Spielzeit passiert bisweilen zu wenig Neues. Für Abwechslung sorgt der mit seinem Slapsound immer wieder gut zu hörende Bass von Paolo Rossi. Ansonsten gibt es nicht allzu viel Unerwartetes. Positiv ist, dass die BASTARD SAINTS genügend Kondition und schlechte Laune haben, um immer wieder glaubhaft zum Mitrappeln zu animieren. Songs wie „A Bullet For The Pope“ bitten zu einem Tänzchen in der Gummizelle. Leider geht dann dem Main Riff die Puste aus.

FAZIT: „The Shape Of My Will“ bietet neun Mal kompetent dargebotenen Grind für Freunde von BRUTAL TRUTH und Co. Die ganz großen Momente fehlen, mitunter wird’s etwas langatmig, aber insgesamt ist die Darbietung zufriedenstellend. Einfach mal reinhören!

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.07.2012

Tracklist

  1. Irrevocably Alone
  2. Black Resistance
  3. Dead Evangelist Praying
  4. Il Deliquio
  5. Ultimate Iconoclasm
  6. Thirteen Stab Wounds
  7. Everyday I Consider Myself Dead
  8. A Bullet For The Pope
  9. Omicidio Da Libidine

Besetzung

  • Bass

    Paolo Rossi

  • Gesang

    Andrea Marino

  • Gitarre

    Fiorenzo Quintiero

  • Schlagzeug

    Simone Sgarella

Sonstiges

  • Label

    Punishment 18

  • Spieldauer

    37:47

  • Erscheinungsdatum

    07.05.2012

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