Weiß der Geier, woran es liegt, dass gerade aus dem kanadischen Montreal die heftigsten Knüppelkapellen mit den irrsinnigsten technischen Fähigkeiten stammen. Am Essen? An der Luft? Warum auch immer, jedenfalls dürften neben KATAKLYSM, CRYPTOPSY und ION DISSONANCE auch BENEATH THE MASSACRE zu den wichtigen Konstanten im Highspeed-Hirnfick-Bretterdschungel sein, und grundsätzlich macht das Gespann seinen Job exzellent und eigenständig.
Das fiese Gemisch aus brutalstem Death Metal, Mathe-LK, Deathcore, Thrash auf 666 Umdrehungen und beeindruckender instrumentaler Virtuosität lässt die Kiefer reihenweise herunterklappen, die Blasts sind nicht von dieser Welt, und BENEATH THE MASSACRE gelingt es, in diesem Inferno auch noch die Übersicht zu behalten. Die Songs ergeben Sinn, die Breaks sitzen wie Sprühlatex, und nach den 32 1/4 Minuten des dritten Vollzeitalbums sitzt man geplättet da.
Dennoch beschleicht mich bei dieser Band so langsam das Gefühl, das das Ganze gen Selbstgefälligkeit kippen könnte, denn für Variation und Weiterentwicklung scheint kaum mehr Luft zu sein. Vielmehr scheint man sich in seinem Status zu suhlen, und das sorgt nach ein paar Rotationen in der Digitalzentrifuge für ein schizophrenes Gefühl der Genervtheit, der Gleichgültigkeit und der Sattheit.
FAZIT: Haben BENEATH THE MASSACRE langsam alles gesagt, was es zu sagen gibt? Mit diesem Album eventuell, aber nach noch einem solchen Werk definitiv.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.02.2012
Dennis Bradley
Elliot Desgagnés
Christopher Bradley
Justin Rousselle
Prosthetic Records
32:15
14.02.2011