Manchmal ist es gut, nicht seinen Arsch zu verwetten. Bei BLACK BREATH würde man beim Erraten des Herkunftslandes nämlich gnadenlos den Allerwertesten verlieren. Die fünf Herren aus Seattle klingen jedenfalls dermaßen nach schwedischem Death Metal, dass man kaum glauben mag, dass sie in der ehemaligen Grunge-Hochburg beheimatet sind.
Gerade die Old-School-Jünger dürften ihre wahre Freude an BLACK BREATHs zweitem Longplayer haben, schwitzen diese doch ENTOMBED und DISMEMBER aus jeder Pore. Damit wäre im Grunde schon alles gesagt, wenn nicht ein paar Details „Sentenced To Life“ aus der Masse herausragen lassen würden. Da wäre zunächst der erfrischende Zusatz von einem Hauch Punk und Crust gerade im Gesang zu nennen, der zumindest auf eine Seelenverwandtschaft zu den ebenfalls aus Seattle stammenden TRAP THEM hinweist. Auch der ungestüme Vortrag mit ordentlich Feuer unterm Arsch ist beachtlich, ebenso die extrem gute Aufnahme, die Kurt Ballou von CONVERGE gezaubert hat. Nein, wirklich Neues haben BLACK BREATH natürlich nicht zu bieten, das, was sie tun, tun sie aber mit Hingabe, Spielfreude und erstaunlicher Perfektion. Ein Meilenstein geht sicher anders, aber „Sentenced To Life“ macht in einem sich immer wieder selbst zitierendem Sub-Genre großen Spaß und klingt schwedischer als mancher Elchtöter.
FAZIT: Schwedischer Death Metal aus den US of A, der mit mehr Pfeffer vorgetragen wird, als manch einer im Ursprungsland dieser Musik zu bieten hat. Respekt dafür und Hut ab für etwas mehr als eine halbe Stunde bester Unterhaltung.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.03.2012
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30.03.2012