Die aus den schwerfälligen MAMMAL hervorgegangenen Melbourner BLACK DEVIL YARD BOSS (die prolligen Bandnamen werden auch immer länger) vertreten ihr Land in Sachen Rock würdig, wenngleich sie sich nicht allzu vordergründig an AC/DC oder den Tatts orientieren.
Der klassische Triosound wird von einem vordergründigen Bass und deftigen Gitarrenriffs geprägt, die die Combo unweigerlich in die Nähe von MONSTER MAGNET rücken, was auch am betont coolen Gesang von Fronter Pete liegt. Sein Gespür für packende und erhebende Refrains ist dem eines jüngeren Dave Wyndorf (der Mann fing ja spät an) ebenbürtig, wohingegen die finstere Note mancher Songs („Down Tuning“, „Scream Out Mercy“, der Fuzzer „Devil Be Gone“) an die schwarz lackierten Fingernägeln zugetanen Bands des Genres gemahnt.
Punkig simpel wird es mit „One Dead Letter“, „Smash Stuff“ und „Bury Your Head“, derweil der Shuffle „Black Devil's Rising“ und das verspielt funkige „Oh So Pretty“ von der Musikalität der drei Protagonisten zeugen. Wo etwa DANKO JONES immer direkt auf die Zwölf haut und rascher ermüdet, legen BLACK DEVIL YARD BOSS mehr Wert auf eine ihr Album umspannende Dynamik. So überrascht das luftigere „Debt“ mit eingewobenen Akustikgitarren und einem Rhythmus zum Arschwackeln, während „Mistakes“ und „Stuck In The Flow“ zwischen QOTSA und rootsigem Blues anzusiedeln sind. Der Abschluss mit „Run“ und dem langsamen „My Old Lady“ stellt gleichzeitig die stärksten Stücke bereit und bietet mit verzerrten Slides, gewaltigem Stomp sowie schmatzenden Leads und einer unwiderstehlich groovenden Rhythmusgruppe alle Vorzüge von BLACK DEVIL YARD BOSS in geballter Form.
FAZIT: „Black Devil Rising“ ist ein unmittelbar liebgewonnenes Album voll mit rotziger Rockmusik geworden, mit dem man dennoch lange Freude haben wird. Die Produktion ist gerade unterm Kopfhörer wunderbar anzuhören, und die Kompositionen strotzen bei aller Direktheit vor Details beziehungsweise Spielfreude. Da braucht es beileibe keine vermeintliche „Answer“ auf den Young-Clan …
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.05.2012
Big D. Davids
Pete Williamson
Pete Williamson
Zane Rosanoski
Just For Kicks
43:47
27.04.2012