Roh, gewalttätig, brutal. Die Vermenschlichung der Musik von BLACK SEPTEMBER wäre die Sorte Person, der man nur ungerne in einer einsamen, dunklen Gasse begegnet. "Into The Darkness Into The Void" ist das zweite Album der Extrem-Metaller aus Chicago und dient in der Tat nur dem einen einzigen Zweck: dem Hörer einen herben akustischen Faustschlag zu verpassen.
Death Metal, in den Melodien und der Atmosphäre schwedisch angeschwärzt (DISSECTION, WATAIN und UNANIMATED stehen Pate), angereichert mit einer aggressiven, punkigen Crust-Note ist die Waffe, die von BLACK SEPTEMBER mit verdammt viel Energie geschwungen wird und die ihr Ziel so gut wie nie verpasst. "Sängerin" Jen Pickett keift, growlt und kotzt , dass es nicht nur ein diebisches Vergnügen ist, sondern auch ein bisschen an NACHTMYSTIUM erinnert. Die ja bekanntlich auch aus Chicago kommen. Wäre übrigens ein ziemlich geiles Package, diese beiden Knüppelcombos (und noch zwei dazu) auf Tour zu sehen. Aber wollen wir nicht abschweifen. Es bedarf nicht vieler Worte, um "Into The Darkness Into The Void" zu beschreiben, die Stilmischung wird von BLACK SEPTEMBER spielerisch so komptent wie nötig, gleichzeitig aber auch so ruppig und räudig wie möglich dargeboten. Selbst in den simpelsten Knüppelpassagen schimmert also noch genügend Können durch, um nicht als Anfänger abgestempelt zu werden, dabei sind aber die Energie und die Brutalität stets von überragender Bedeutung. Klar auch, dass da der Sound nicht allzu poliert klingen darf, aber dabei stets genügend Durchschlagskraft hat.
FAZIT: BLACK SEPTEMBERs Zweitwerk ist ein energischer Bastard, ein gewalttätiges, aber trotzdem irgendwie sympathisches Arschloch.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.09.2012
Adam Blann
Jen Pickett
James Meyer, Chris McMorrow
Toby Nickels
Prosthetic / Sony
42:49
28.09.2012