Bei dieser Band geht das Veröffentlichen der Alben ja wie Brezelnbacken. Michael M. Jung und seine Mitmusiker hauen nun gleich zwei davon raus, nämlich „Free Scotland“ und jenes, das hier vorliegt und einmal mehr unter dem BLACKBEARD-Co-Banner Plattenladenluft schnuppern wird. Erwartungsgemäß wird die Piratenchose intensiver ausgelebt. Auch traut man sich etwas mehr, in fremde Gewässer zu schippern, und so finden sich Gothic Rock, Country und beinahe Heavy Metal auf der Seekarte.
Ansonsten wird weiterhin die Keltenschiene gefahren, mit den altbewährten Stilelementen der eher zurückhaltenden Rockmusik. Doch egal, ob man nun schwarzbärtig, pur oder als KELTENHERZ (die quasi die härtere, düsterere Seite G.O.D.s widerspiegeln) unterwegs ist, so tönt die Musik auf Konserve viel zu klinisch produziert. Keimfrei, bloß nicht zu viel Bums, und bitte ohne irgendwelche Spitzen in der Lautstärkekurve. Und da muss sich auch Herr Jung Kritik gefallen lassen, denn seine Vocals wirken oftmals gehemmt.
Wieder einmal berauben sich G.O.D. ihrer Durchschlagskraft, denn eigentlich besitzt das Dezett genügend songwriterische und performancetechnische Skills, um ganz oben zu schwimmen. Doch „Drunk & Bad“ klingt bestenfalls „angetütert und ein wenig aufmüpfig“ und macht seinem Namen keinerlei Ehre.
FAZIT: Schöne Melodien, nette Ideen. Doch letztendlich eiert das Album viel zu seicht und kraftlos mehr als 66 Minuten lang vor sich hin, dass sich gegen Ende der Scheibe dieses Wochenendgefühl einstellt: So, zehn Minuten noch, dann ist der Arbeitsfreitag vorüber.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.12.2012
Daniel Goebel , Lukas Schneider, Paul Perlejewski
Michael M. Jung
Michael M. Jung, Daniel Goebel, Sascha Lotz, Lukas Schneider
Sascha Lotz
Bernhard Schneider
Siehe Tracklist
DMG/Brokensilence
66:29
23.11.2012