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Caligula's Horse: Moments From Ephemeral City

Stil: Unspektakulärer Prog Metal

Cover: Caligula's Horse: Moments From Ephemeral City

Wahrscheinlich muss man wohl aus dem fernen Australien kommen, um sich als Band diesen eigenartigen Namen CALIGULA'S HORSE zu verleihen. Da hätten sich die fünf strammen australischen Jungs im Grunde auch gleich INCITATUS nennen können, denn das war der Name des Pferdes, welches der komplett durchgeknallte römische Kaiser Caligula (12 – 41 nach Christi) nicht nur zum Konsul berufen wollte, sondern für das er auch einen Palast errichten ließ und es mit allem Reichtum dieser Welt überschüttete. Ob er es auch anderweitig beglückte, ist geschichtlich nicht überliefert – nur so viel, dass er diesbezüglich mehr auf Inzest mit seinen Schwestern stand. Nach vier Jahren Herrschaft wurde Caligula dann gewaltsam in den Hades geschickt, wobei die historischen Quellen leider nicht vermelden, was aus seinem galoppierenden Freund geworden ist, der sicher auch mit etwas mehr Hafer, statt mit all dem Gold und den Edelsteinen, zufrieden gewesen wäre.

Manchmal frage ich mich wirklich, warum so viele progressive Bands sich immer wieder in solche antiken Geschichten oder Mythologien zurückziehen und damit der Musik nicht unbedingt einen Gefallen tun. Gerade dadurch erscheint sie für viele so weltfremd und abgehoben – ein Stück Märchen in einer nicht gerade märchenhaften Zeit. Und darum ist wohl auch die Musik von CALIGULA'S HORSE bedeutend unspektakulärer als die Geschichte hinter dem Bandnamen.

Auf „Moments From Ephemeral City“ lässt sich der Multiinstrumentalist SAM VALLEN gemeinsam mit dem wirklich begnadeten ARCANE-Sänger JIM GREY knapp 45 Minuten lang dazu hinreißen, melodisch angehauchten Prog-Metal unter der Ägide von OPETH und DREAM THEATER vorzutragen, der extrem austauschbar, aber gerade wegen des Gesangs, doch ziemlich außergewöhnlich ist.

Dummerweise legen die Australier mit dem ersten Song „The City Has No Empathy“ recht beeindruckend los, aber vermögen es im Verlauf des kompletten Albums nicht, auch nur ein einziges Mal an die Qualität des Openers anzuknüpfen.

Selbst die textliche Grundlage hinter dieser seltsamen Stadt ist nicht mehr oder weniger als ein Beiwerk zur musikalischen Umrahmung dieses Albums, das auch durchaus tolle Momente hat, die allerdings immer wieder durch den ewig gleichen, schon tausendfach bekannten „Krach“ progressiver Metal-Gitarren zerstört wird.

Und wenn dann im „Grande Finale“ bei „Calliope's Son“ mit Zirkusmusik begonnen wird, die in brachialen Metal übergeht und am Ende klassischem Melodic-Rock huldigt, dann kommt der Hörer zur Erkenntnis, dass ihn hier viel Zirkus, aber nur wenig Beeindruckendes erwartet.

FAZIT: Nichts Neues, nichts Besonderes, nichts Aufregendes, nichts Bleibendes – etwas für die Wühlkiste derjenigen, die nach Musik suchen, die ähnlich wie OPETH, DREAM THEATER, SYMPHONY X oder PAIN OF SALVATION klingt. Dieses Album kann man einfach nicht wie das Pferd von Caligula mit verbalem Gold überschütten. Sorry!

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.03.2012

Tracklist

  1. The City Has No Empathy
  2. Silence
  3. Singularity
  4. Alone In The World
  5. Ephemera
  6. Equally Flawed
  7. Calliope's Son

Besetzung

  • Bass

    Dave Couper

  • Gesang

    Jim Grey, Dave Couper

  • Gitarre

    Zac Greensill, Sam Vallen

  • Schlagzeug

    Geoff Irish

Sonstiges

  • Label

    Eigenproduktion / Just For Kicks

  • Spieldauer

    42:37

  • Erscheinungsdatum

    24.02.2012

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