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DAS Aushängeschild im Death Metal CANNIBAL CORPSE veröffentlicht mit dem schlicht betitelten "Torture" das bereits zwölfte Album. Fleißig sind sie ja und veröffentlichen mit Kontinuität neue Platten und touren sich kräftig durch, nachdem sich auf den letzten Alben eine gewisse Routine eingeschlichen hatte und die letzten beiden Platten "Kill" und "Evisceration Plague" nur zum Teil überzeugen konnten.
"Torture" ist wieder ein sehr typisches CANNIBAL CORPSE-Album, das wenig überrascht. Der Death Metal-Fan bekommt genau das, was er erwartet. Gut gespielte Death Metal-Songs, eingebettet ins Band-typische Gore-Image. Dass Innovation beim Blut-Gehabe im Laufe der Zeit auf der Strecke bleibt, ist klar und so haben inzwischen die recht einfallslosen Plattentitel und Songtexte einen sehr faden Beigeschmack.
Musikalisch gesehen sind CANNIBAL CORPSE noch immer ziemlich weit vorn dabei. Die Songs pendeln gelungen zwischen Groove und High Tech-Riffing und entfalten gerade in den etwas langsameren Parts ihre Härte. Bestes Beispiel ist 'Scourge of Iron', welches trotz kriechendem Tempo eine immense Härte entwickelt. Die Leistung der Saitenfraktion, insbesondere Bass-Virtuosen Webster, ist nach wie vor über jeden Zweifel erhaben – die Band selbst beschreibt die Platte als einen Schritt zurück zu den Wurzeln, was man nur teilweise nachvollziehen kann. Einerseits gibt es Riffs, die dezent an Klassiker wie 'Hammer Smashed Face' erinnern (Opener 'Demented Aggression'), andererseits gibt es viele richtig schleppende Parts, die derart auf keiner der alten Veröffentlichungen zu finden waren.
Leider ist noch immer der Gesang das größte Defizit: Die Monotonie, die Herr Fisher bereits seit Jahren auf den Alben verbreitet, ist unerträglich und es wird scheinbar auf jedem Album schlimmer. Dass er auch anders könnte, bewies er auf den etwas langsameren Passagen, auf welche er ziemlich klar und für seine Verhältnisse durchaus variabel daherkommt. Leider zu selten – zu oft dominiert unverständlicher, Riff-orientierter, langweiliger Grunzgesang, der einem die Songs schnell verleidet.
FAZIT: "Torture" hat partiell durchaus seinen Reiz und liegt musikalisch auf hohem Niveau. Abzüge in der B-Note gibt es jedoch genug, denn das Konzept ist einfach platt und der Gesang meist unterdurchschnittlich. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar echt starke Songs und Fans der Band, die mit Fishers Gesang kein Problem haben, können hier durchaus noch zwei Punkte drauflegen. Die CD gibt es übrigens auch als limitiertes Box-Set mit Zombie-Figur. Wow!
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.02.2012
Alex Webster
George "Corpsegrinder" Fisher
Rob Barrett, Pat O'Brien
Paul Mazurkiewicz
Metal Blade / Sony
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09.03.2012