CAVO? Nie gehört. So oder ähnlich dürfte es den meisten hierzulande gehen, denn bislang war die Combo aus St. Louis in Deutschland ein unbeschriebenes Blatt. In ihrer US-amerikanischen Heimat sieht’s da schon bedeutend besser aus, mit ihrem letzten Album „Bright Nights Dark Days“ etablierte man sich als radiokompatible Rockband, die mit zwei Single-Hits auch den Sprung in den Mainstream schaffte.
Ob das freilich auf dem alten Kontinent auch gelungen kann, darf bezweifelt werden, denn sonderlich aufregend oder außergewöhnlich sind CAVO nicht unbedingt. „Thick As Thieves“ bietet netten Radiorock, der auf der einen Seite mit netten Melodien ins Ohr geht, aber nur kurz im Kopf bleibt und direkt wieder auf der anderen Schädelseite austritt. Ausnahmen bestätigen die Regel, mit dem melancholischen „California“, das gänzlich anders klingt als es der Titel vermuten lässt, und dem griffig-flotten „War Within“ sind zumindest zwei echte Hits mit längerer Halbwertzeit vorhanden.
Handwerklich ist alles im grünen Bereich, Sänger Casey Walker hat dieses typische Timbre zwischen Schmelz und Teenie-Phantasien-Schmutz drauf, das ihm vermutlich bei den US-College-Girls ein gutes Standing verpassen wird. Die Arrangements sind durchweg simpel, aber immerhin im Tempo abwechslungsreich, die Songlängen von gut drei Minuten weisen auf die Hauptstoßrichtung von CAVO hin – ab ins Radio nämlich. Dort sind sie mit ihrer angenehmen, aber doch sehr oberflächlichen Art und Weise auch genau richtig aufgehoben.
FAZIT: Zeitgemäßer Rock, der niemandem wehtut, aber auch so gut wie keine Spuren hinterlässt – „Thick As Thieves“ ist nette Musik zum Nebenbeihören, taugt aber kaum zum tiefen Eintauchen oder Sich-darin-verlieren.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.05.2012
Brian Smith
Casey Walker
Chris Hobbs
Chad La Roy
Eleven Seven
41:31
20.04.2012