Es ist sicherlich nicht angebracht, pauschal in Jubelstürme zu verfallen, nur weil eine weitere nordamerikanische Black Metal Band auf der Bildfläche erscheint. Doch auch CHASMA zeigen auf "Declarations Of The Grand Artificer", dass sie ansatzweise in der Lage sind, dem Genre neue Impulse zu verleihen.
Zwar ist das Debütalbum der Band aus Portland, Oregon mit 33 Minuten eher kurz ausgefallen, doch die drei überlangen Songs darauf wissen über weite Strecken zu gefallen. Auf der einen Seite üben sich CHASMA in traditioneller Ruppigkeit, auf der anderen füllen sie ihre Werke mit jeder Menge düsterer Emotion. Und darin liegen auch ihre Stärken. Denn die aggressiveren Passagen wirken hier und da noch etwas unbeholfen und man prescht dabei etwas überstürzt voran, dabei drücken die Gitarren schon fast zu sehr. Sobald man aber etwas ruhiger und bedächtiger agiert, wächst auch die Intensität der eigenen Kompositionen. Dann sorgen flirrende Leads und traurige Melodien in den dicht gewobenen Songs dafür, dass die Gedanken abschweifen, man sich in die Musik fallen lassen kann und sich dabei angenehm leer fühlt.
Einen ordentlichen Anteil an der Emotionalität der Musik von CHASMA hat Drummer und Sänger Aaron Schomaker, dessen gepeinigtes Geschrei hervorragend zur dunklen Stimmung auf "Declarations Of The Grand Artificer" passt. Auch die Produktion überzeugt, im drückenden Sound macht sich der knurrende Bass besonders gut.
FAZIT: CHASMA ist ein guter Einstand gelungen, auch wenn das Songmaterial durchaus noch Luft nach oben hat. Wer aber grundsätzlich dem amerikanischen Black Metal zugeneigt ist, sollte auch an der Musik dieses Trios gefallen finden.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.01.2012
Ryan Whyte
Aaron Schomaker
Tony Komforty
Aaron Schomaker
Moribund
32:20
22.11.2011