Wie so viele Bands fahren auch die Italiener CORROOSION auf einer professionellen Schiene, ganz ohne qualitative und technische Entgleisungen. Der moderne, death-metal-lastige Extremmetal mit deutlichem Metalcore- und Deathcore- sowie dezentem Mathcore-Einschlag geht unfallfrei über die Bühne, die Riffs sitzen präzise, die Rhythmussektion ist tight wie 'ne Spitzmausvagina, und Brüllmeister AnD gibt ebenfalls alles.
Man bemüht sich um Variabilität, man zeigt songdienlich, was man auf dem Kasten hat, und obendrein versucht man, mit ein paar Überraschungsmomenten zu punkten. Doch das ist nicht genug, denn trotz aller Intensität und Hingabe klingt „Dirt Awareness“ wie x-mal gehört. Und spätestens nach der Hälfte des genreuntypisch langen Albums tritt ein Übersättigungseffekt ein - zu gleichförmig und aufdringlich wird zwischen Standardgrooves und Allerweltsblasts hin und her gewechselt, zu stereotyp bellt AnD ins Mikrofon, und ab einer Gewissen Spieldauer gleicht der Hörgenuss eher einer langwierigen Wurzelbehandlung: Man ist froh, wenn es vorbei ist.
FAZIT: CORROOSION mangelt es trotz überdurchschnittlich guter Skills schlichtweg noch an Eigenständigkeit und Feingefühl, und das bricht der Langrille letztendlich das Genick.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.08.2012
Marco
AnD
Lino, Sentenza
Dave
AnD (Effekte)
Rising Records
52:47
18.05.2012