Die Sleaze-Rock-Welle ebbt und ebbt nicht ab – insbesondere die Skandinavier pumpen eine glitzernde Band nach der nächsten in die hart rockende Welt. Nun gut, CRAZY LIXX (stilgerecht mit Doppel-X) sind keine Newcomer mehr, präsentieren mit „Riot Avenue“ bereits ihr drittes Album.
Geboten wird solider Sleaze, der auf der einen Seite dreckig und authentisch klingt, auf der anderen Seite aber durch seine „normalen“ Hardrock-Einflüsse á la DEF LEPPARD oder KISS durchaus zu gefallen und aufzufallen weiß. Am besten klingen die Schweden dann, wenn sie ordentlich Gas geben wie in „In The Night“ oder dem Opener „Whiskey Tango Foxtrot“, wobei auch solide Stampfer wie „Church of Rock“ (Amen!) qualitativ nicht abfallen. Wenn allerdings die Hardrock-Einflüsse wie in „Heatseeker“ oder „Sweet, Bad & Beautiful“ zu stark Überhand nehmen, driften CRAZY LIXX ein wenig zu sehr ins Belanglose ab. Und das abschließende „Only The Dead Know“ klingt ebenfalls ein wenig zu flach.
FAZIT: Wenn sie Dreck unter den Fingernägeln haben, dann klingen CRAZY LIXX definitiv am besten. Den MTV-Hairspray-Hardrock der 80er Jahre sollten sie allerdings lieber anderen Bands überlassen. Wenn das Quintett dies beim nächsten Mal noch mehr beherzigt, ist auch eine höhere Note drin. Bis dahin ist aber noch genug Luft nach oben.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.04.2012
Loke Rivano
Danny Rexon
Andy Dawson, Edd Liam
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Frontiers
47:16
20.04.2012