Wenn deutsche Bands einen auf Celtic Folk machen und das mit Rockmusik verquirlen, kann das oft derbst in die Hose gehen, doch um es gleich einmal vorweg zu nehmen: CROMDALE zählen nicht zu den Vertretern, die einem Hirnherpes oder Schweißausbrüche bescheren.
Die Band aus Bünde beansprucht nämlich gar nicht erst, das keltische Gen in sich zu tragen und versucht dementsprechend auch nicht, sich zu verstellen. Stattdessen klingen die sechs einfach so wie eine Band aus hiesigen Landen, die riesige Lust auf den Sound hat, den sie spielt. Und das tut sie unverkrampft, locker, entspannt. Vielleicht etwas zu entspannt, denn hier und dort hätte es mal der ein oder andere pfiffigere, hektische Part mehr sein dürfen, doch das ist eher eine Frage des Geschmacks.
Nummern wie „Fear The Oath“ und „Far Away“ taugen auf jeden Fall zum bierseligen Schwofen, und die Herzlichkeit, die CROMDALE in ihre Musik einfließen lassen, macht einiges aus, dass trotz der stilistischen Limitiertheit „alles gut ist, wie es ist“ - und da das Sextett auch der Komposition guter, eingängiger Songs mächtig ist, gibt es eigentlich keinen Grund dafür, als Genrefan dieses Werk im Regal verschimmeln zu lassen.
FAZIT: Ein mehr als solides Genrealbum. Kein Überflieger, kein Meilenstein, aber ein 48-Minüter, der klar über dem Niveau des Durchschnittsfiedelrock liegt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.12.2012
Benedikt, Peter
Thomas
Arnold, Thomas
Antje
Guido
Antje (Geige), Arnold (Mandoline), Madiel (Dudelsack, Whistle), alle (Banking Vocals)
Timezone
48:56
21.12.2012