DARSOMBRA ist ein Projekt von Brian Daniloski, der mit MEATJACK, KEELHAUL und bei Wino Weinrich weitaus spannendere Musik verzapfte, sowie Experimentalfilmerin, Auch-Musikerin und Gerne-Künstlerin Ann Everton. „Climax Community“ besteht aus „Roaming To The Periphery“, einem 24-minütigen Drone aus Gitarren und Keyboards, sowie „Green“, rund vier Minuten unsauberer Fingerübungen auf der akustischen Gitarre, und dem Kernstück „Thunder Thighs“, das in 18 Minuten schwere, nicht produzierte und mit billigen Effekten angereicherte (verarmte?) Gitarrenriffs reiht, die aus unvorstellbar einfältigen Tonfolgen bestehen. Fünf Minuten vor Schluss gibt’s noch ein chorisches „Da-dat“ in Endlosschleife dazu, und dieser Schund soll unbedingt zu einem begleitenden Film konsumiert werden, der dem gelackmeierten Käufer des „Albums“ wie auch immer (online?) zugänglich gemacht wird.
Live sind DARSOMBRA demnächst zwischen STINKING LIZAVETA und den Zappa-Freaks TARENTATEC sicherlich ungemein erregend (zum andauernden Blick auf die Uhr), wenn sie die besagten Videos abspielen, eine Mischung aus Digitalanimationen und verfremdeten Naturaufnahmen, wenigstens ohne die eigentlich zu erwarteten Lavalampen- oder Kaleidoskop-Muster. Diesen Dreck als „Transcendental Rock“ zu beschreiben, ist blanker Hohn. Ach ja: Song vier bietet 30 Minuten lang einen einzigen tiefen Ton, aus welchem Rektum auch immer abgenommen. Hut ab, eine solch pseudo-anspruchsvolle Grütze zu veröffentlichen, Exile On Mainstream.
FAZIT: Hypnose kann die gern zitierten „doors of perception“ öffnen; hier wird sie durch Abstumpfung erreicht, und wer dabei Wörter wie „stimmungsvoll“ oder „atmosphärisch“ in den Mund nimmt, hat stimmungsvoll atmosphärisch einen an der Waffel oder hält Stephen O'Malley für einen innovativen Künstler. Scheiße, DARSOMBRA. Einfach nur dreiste, als Kunst verkleidete Scheiße.
Punkte: 1/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.08.2012
Brian Daniloski, Ann Everton
Exile On Mainstream
76:18
07.09.2012