Fünf ganze Jahre haben DEADBORN ihre Jünger warten lassen, ehe sie mit ihrem Zweitwerk „Mayhem Manic Machine“ aufwarten. Nach einem ansprechenden Demo und einem gelungenen Debüt zeigt sich die Band auf ihrem aktuellen Longplayer doch um einiges gewachsen. War der Vorgänger „Stigma Eternal“ in seiner Brutalität doch sehr vordergründig, zeigt sich „Mayhem Maniac Machine“ subtiler, variabler und vor allem vielseitiger.
Vielseitigkeit mag vielleicht für den ein oder anderen im Zusammenhang mit Brutal Death Metal ein Widerspruch in sich sein, aber schielt man auf viele der amerikanischen Szene-Kollegen wird schnell klar, dass DEADBORN inzwischen ihre eigene Nische gefunden haben, in welcher sie durchaus mit Wiedererkennungswert musizieren. Die Mischung aus technischer Finesse, eingängigen, fast groovigen Midtempoparts, die inzwischen im Gegensatz zu „Stigma Eternal“ einiges mehr an Atmosphäre rüberbringen, ohne den Songs dabei Brutalität zu rauben, überzeugt auf ganzer Linie. Allem voran Tracks wie 'Profanatic Reanimation' oder 'Slaves of Megatron' überzeugen mit ihrer Urgewalt und Bösartigkeit.
Musikalisch gibt es an diesem Album nichts auszusetzen: Die Tracks sind allesamt gelungen und in der Umsetzung punkten DEADBORN vor allem mit präzisem, fast unmenschlichem Drumming. Die Gitarren- und Bassarbeit erinnert in frickligen Parts gern einmal an frühe NECROPHAGIST, andererseits knallen dann die etwas weniger schnellen Passagen wieder in eine ganz andere Richtung. Hin und wieder erinnern diese Teile ein wenig an MORBID ANGEL zu „Blessed Are The Sick“-Zeiten. Eine gelungene Auflockerung der sonst eher technisch orientierten Songs. Abgerundet wird das Ganze durch die eindringlichen Vocals von Mario Petrovic, der auch keine Fragen offen lässt. Die Produktion ist druckvoll, ohne dabei die Songs mit Sterilität zu erdrücken.
FAZIT: DEADBORN ist mit „Mayhem Maniac Machine“ ein starkes zweites Album gelungen, welches Liebhaber technischer und brutaler Death-Metal-Klänge gleichermaßen zufriedenstellen sollte. Die Wartezeit hat sich auf jeden Fall gelohnt und die Band hat damit zweifellos einen weiteren Schritt nach vorn gemacht und beweist, dass brutaler Death Metal keineswegs eintönig sein muss.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.05.2012
Chris Neumann
Mario Petrovi?
Jo Morath, Kevin Olasz
Slavek Foltyn
Apostasy Records
35:40
20.04.2012