Es wirkt schon ein bisschen großkotzig, wenn eine Band ihr zweites Album "Elite" nennt. Doch das Selbstbewusstsein ist bei der schwedischen Combo nicht unangebracht. Zwar hat der melodische Death Metal von DEALS DEATH nichts revolutionär Neues zu bieten, doch mit jeder Menge Enthusiasmus gelingt der Band ein unterhaltsames, frisches Album.
Dass Bandleader Erik Jacobson das gleiche Gitarrenmodell wie Alexi Laiho von den CHILDREN OF BODOM spielt, ist bezeichnend, denn DEALS DEATH sind auf ähnlichen Pfaden unterwegs. Zwar gibt es weniger Keyboard-Spielereien, als bei den Finnen, man geht aber ähnlich unbekümmert zu Werke, wie es COB auf den ersten Alben fabriziert haben. Über weite Strecken agiert man eingängig, rasant und melodisch, kredenzt ein paar Thrash-Appetithäppchen und beeindruckt vor allem gitarrenseitig. Da kann man die etwas mangelnde Eigenständigkeit problemlos verzeihen. Um zu Weltruhm zu gelangen, ist es allerdings nötig, das Songwriting noch packender zu gestalten. Zwar gibt es keinen Ausfall auf "Elite" zu verzeichnen, die großen Hits gelingen DEALS DEATH aber auch noch nicht.
Trotzdem macht das Album ziemlich viel Spaß, wenn man sich an der Spielart noch nicht satt gehört hat. Als Anspieltipps dienen in erster Linie die Tracks "Eradicated" und "Fortified", das DEALS DEATH auch in der Lage sind, hymnische, langsamere Songs zu schreiben, beweisen sie mit "Conquer As One", auch wenn man hier ein bisschen an der Kitschgrenze kratzt. Dem Genre entsprechend ist "Elite" mächtig fett produziert, dabei aber nicht zu stark komprimiert.
FAZIT: DEALS DEATH legen ein gelungenes Zweitwerk vor, das zwar noch genug Spielraum zum qualitativen Wachstum lässt, aber in Summe die Empfehlung rechtfertigt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.04.2012
Fredrik Ljung
Olle Ekman
Erik Jacobson, Sebastian Myrèn
Janne Jaloma
Spinefarm / Soulfood
34:33
16.03.2012