Wenn DARKTHRONE auf ihrem „F.O.A.D.“-Cover einen Typen abbilden, der das DEATHHAMMER-Logo auf der Kutte trägt, wird das kein Zufall sein und siehe da, eine gewisse Seelenverwandtschaft kann man den beiden norwegischen Kombos nicht absprechen. Neben der Herkunft wäre da natürlich noch die Zweierbesetzung zu erwähnen und die Verwurzelung tief im beinahe obskur anmutendem Achtziger Thrash-Metal.
Wie DARKTHRONE machen auch DEATHHAMMER keine Gefangenen und scheißen auf Kommerzialität beinahe komplett. Als hätte das letzte Vierteljahrhundert nicht stattgefunden, holzen sich der straight nach vorne bolzende Necromancer und sein Vortänzer Sergeant Salsten in bester SLAYER-, DESTRUCTION- oder KREATOR-Manier durch zehn Songs. Aber bitte nicht in der modernen Variante dieser Bands, sondern in der Ursprungsversion. Und so tut auch der ordentlich auf Achtziger getrimmte Sound mit viel Hall auf dem Gesang und wenig auf den Drums ein Übriges, die Illusion einer Zeitreise lebendig werden zu lassen. Recht unterhaltsam ist vor allem der Gesang, der mit seiner pausenlosen Betonung des letzten Wortes einer Textzeile zumindest Richtung Einzelstellungsmerkmal geht und durch hohe Screams, die an Mille mit Elektroschocker zwischen den Beinen erinnert, noch auf die Spitze im wahrsten Sinne des Wortes getrieben wird. Bei aller Retro- und Fuck-You-Attitüde DEATHHAMMERs sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Band weit von Dilettantismus entfernt ist und sicher so manchen Underground-Pit ans hemmungslose Moshen kriegen sollte. Cool.
Ganz verkneifen kann und will ich mir aber nicht den Hinweis darauf, dass Hells Headbangers als amerikanisches Label auch rechte Grütze wie INQUISITION und HELLVETRON, die unter dem Banner NYOGTHAEBLISZ übelste braunen Black Metal produzieren, veröffentlichen. Da bleibt bei all den kultigen Releases leider ein sehr fader Beigeschmack, der aber DEATHHAMMER als Band zu Unrecht trifft.
FAZIT: DEATHHAMMER sind quasi der Straßenköter auf der Zuchtpudelschau und bieten auf „Onward To The Pits“ rumpeligen Thrash Metal mit dicker Old-School-Attitüde. Macht definitiv Spaß.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.04.2012
Sergeant Salsten
Sergeant Salsten
Sergeant Salsten
Sadomancer
Hells Headbangers Records
39:07
10.04.2012