Schwedendeath. Da springt sofort der Assoziationsreflex an: Das kann ja eigentlich nur auf Olschool-Kost à la DISMEMBER, ENTOMBED und NIHILIST oder melodischen Todesstahl der Marke IN FLAMES, UNANIMATED und DARK TRANQUILLITY schließen lassen. Oder auf moderneren Kram wie SONIC SYNDICATE.
Weit gefehlt, denn DEGIAL, die mit „Death's Striking Wings“ ihr nunmehr drittes Album präsentieren, haben ganz andere Vorbilder. Und das sind neben POSSESSED, SLAYER, BRUTALITY und NECROVORE eindeutig MORBID ANGEL, und von Letzteren vor allem die Frühphase.
Leider gelingt es dem Quartett aus Uppsala nicht, sich aus dem Schatten jener Kapelle zu bewegen, denn vielmehr hat man das Gefühl, hier eifern ein paar unverbesserliche Fanboys ihren Faves nach. Zwar tun sie das - mit einem schön fiesen, altschuligen Sound gesegnet - mit hörbarer Hingabe und auf einem technisch ebenbürtigen Level, aber Individualität bleibt die rund fünfunddreißig Minuten völlig auf der Strecke.
FAZIT: Dieser Langspieler ist doch eher etwas für die totalen Szenejunkies, insbesondere für die, die auch nach dem 666666. Genuss von „Altars Of Madness“ den Hals nicht voll bekommen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.07.2012
J. Megiddo
H. Death
H. Death, R. Meresin
E. Forcas
Sepulchral Voice Records
35:45
29.06.2012