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Reviews

Elimi: Asylum

Stil: Black Metal

Cover: Elimi: Asylum

ELIMI teilen das Schicksal von LIFELOVER, mit dem Selbstmord eines Bandmitglieds klarkommen zu müssen, mit dem Unterschied, dass LIFELOVER daran zerbrochen sind. „Asylum“ ist zwar das erste Album ohne Bassist Adam Aronsson, aber nicht das aktuelle Werk der Schweden. Ursprünglich 2010 über das italienische Label Eerie Art mehr oder weniger verbreitet, wird die Scheibe nun auch in Deutschland von Unexploded Records veröffentlicht. Das mittlerweile sogar zum Zwei-Mann-Betrieb geschrumpfte Trio hat seitdem noch eine EP herausgebracht.

„Asylum“ besteht aus einem in sechs Kapitel unterteilten Brocken, der von einem dem Wahnsinn verfallenden Menschen handelt. Die Stimmung pendelt entsprechend zwischen Ausbrüchen in Raserei, Beklemmung und Melancholie. Man merkt aber, dass ELIMI angesichts des eigenen Verlustes dennoch weiter kämpfen wollen, und so hat „Asylum“ viel mehr Power als die berufspessimistischen Outputs aus der Suicidal Black Metal-Abteilung.

Musikalisch bewegt man sich ganz in der Tradition der skandinavischen Klassiker: Die schnellen Passagen erinnern an frühe EMPEROR und IMMORTAL, ohne ganz deren Rotzigkeit zu erreichen. Bisweilen wird auch der Name SHINING an die Wände der Gummizelle gemalt, ohne wie gesagt deren Depressivität zu übernehmen. ELIMI fahren auch gerne und ebenso qualifiziert das Tempo herunter, vereinzelt zupft eine Cleangitarre durch den rohen, aber dennoch klaren und basslastigen Mix.

Das Trio klingt überwiegend melodisch, ohne je zu trantütig oder schlagerhaft zu klingen. Dazu agiert die vokale Doppelspitze sehr variantenreich, manchmal muss man allerdings ob der klanglichen Ähnlichkeit mit Gollum bei aller Schwere der Thematik doch grinsen. Highlights herauszupicken fällt schwer, da das Album in sich geschlossen wirkt und sich die Stilmittel regelmäßig wiederholen. Den größten Wiedererkennungswert haben der fies groovende Midtempo-Part zu Beginn von „Chapter Two: Don't Speak“ und der packend arrangierte Schluss mit den „Alive-Dead“-Wechselrufen.

FAZIT: „Asylum“ ist ein in allen Belangen abwechslungsreiches und doch klassisches Black Metal-Album. Rau und verschroben genug für die True-Fraktion, musikalisch hochstehend genug für Modernisten.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.07.2012

Tracklist

  1. Chapter One: Withered with Time
  2. Chapter Two: Don't Speak
  3. Chapter Three: Like Sulphur
  4. Chapter Four: Revenge
  5. Chapter Five: A Light
  6. Chapter Six: Alive, Dead

Besetzung

  • Bass

    Kim Löfstrand

  • Gesang

    Tobias Eriksson

  • Gitarre

    Kim Löfstrand

  • Schlagzeug

    Mattias Svensson

Sonstiges

  • Label

    Unexploded Records

  • Spieldauer

    48:28

  • Erscheinungsdatum

    25.06.2012

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