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Endezzma: Erotik Nekrosis

Stil: Black Metal

Cover: Endezzma: Erotik Nekrosis

Ursprünglich aus der Band DIM NAGEL hervorgehend, die es gerade mal auf eine 1994er Demoscheibe gebracht hat und laut eigenen Angaben irgendwann aufgrund widriger Umstände wie pleitegeiernder Labels resignierte, bevor es unter dem Banner ENDEZZMA 2006 wieder losgehen sollte, musste es bis 2007 dauern, dass es ein Lebenszeichen der Band in Form der EP „Alone“ gab.

Doch auch weiterhin wurde die Band nach allen Regeln der Kunst gebeutelt, und nicht zuletzt der Tod des Gitarristen Trondr Nefas war es, der ENDEZZMA erneut zurückwarf. Morten Shax ließ sich dieses Mal allerdings selbst davon nicht aufhalten und zollt seinem Weggefährten letztendlich auch Tribut, indem vorliegendes Album freigestellt wurde. Ein wenig gespenstisch ist es schon, den verstorbenen Gitarristen auf „Erotik Nekrosis“ zu hören.

Auf diesem 39-Minüter bekommt der Zuhörer einen interessanten Mix aus urnorwegischem Neunziger-Black-Metal und Avantgarde plus Rock geboten. Denn zu den eisigen Riffs gesellen sich ebenso Hammondorgeln, in „Against Them All“ gar ein Theremin, und neben stampfenden Einlagen à la DIABOLICAL MASQUERADE, den Rockausläufern der mittelalten NACHTMYSTIUM finden sich auch EMPEROR-Einflüsse jüngsten Datums auf der Scheibe wieder. Alles in seiner Gesamtheit wurde roh und dennoch transparent und druckvoll produziert und abgemischt, was ENDEZZMA einen originellen und originären Sound beschert.

Statt klischeehaften Gekeife sondert Morten Shax zudem emotionales, leidendes Geschrei ab, doch es sind besonders die kleinen Stileskapaden, die das Album zu dem werden lassen, was es ist. In „Hollow“ bekommt man unterschwellig noch subtil tarantinoeske Parts untergeschoben, und „Krossing Rubikon“ birgt fast schon punkige und wavige Elemente in sich. Bei „Soulcleansing“ hingegen findet man sich beinahe in einem absurden, makabren Zirkusstück wieder.

FAZIT: Auf der einen Seite wird dem Black Metal ehrfurchtvoll der Hofknicks gemacht, dann aber wird demonstriert, dass nicht nur Blöcke aus Eis in Stücke gesägt werden müssen, um dem Hörer eine Gänsehaut über den Körper zu jagen.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.12.2012

Tracklist

  1. Junkyard Oblivion
  2. Enigma Of The Sullen
  3. Against Them All
  4. Swansong Of A Giant
  5. Hollow
  6. Krossing Rubikon
  7. Soulcleansing

Besetzung

  • Bass

    Sregroth

  • Gesang

    Morten Shax

  • Gitarre

    Trondr Nefas, Mattis Malphas

  • Schlagzeug

    Carl Balsam

Sonstiges

  • Label

    Agonia Records

  • Spieldauer

    39:53

  • Erscheinungsdatum

    30.11.2012

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