Sehr stimmungsvoll, was diese Schweizer auf diesem als Digipack wie zum freien Download verfügbaren Album zu Gehör bringen: Melodischer Death Metal klingt fasst schon zu kurz gegriffen für den Sound der Newcomer.
Orchestrale Elemente dienen der Gruppe nicht zur Verkitschung unzulänglicher Ideen aus dem Setzkasten, sondern bereichern und tragen die Songs mitunter als Kernelemente, nachzuhören im eröffnenden Doppel „The Chronicle's Origin“. Fronter Nico kling in melodischer Ausformung mitunter wie TESTAMENTs Chuck Billy, während mit Bezug auf das Konzept des Albums, weniger wegen seiner Stimmung, Assoziationen zu NOCTURNUS wachwerden.
Das balladeske Zwischenstück „The Way Of Silence“ weitet den stilistischen Tummelplatz der Band aus: Guter Klargesang, Frauenstimme und Akustikgitarre. Hinterher ballert „The Deathmachine“ mit markantem Geigenmotiv zwischen BEHEMOTH light und dem SKYCLAD-Debüt (ganz vage zumindest), während der Abschluss mit am schwedischsten und straightesten klingt.
Progressiv kann man ESKEYPE sowohl unter Berücksichtigung der ausschweifenden wie stimmigen Kompositionen bezeichnen als auch ob der spielerisch erstklassig umgesetzten Arrangements. Das von Streichern geprägte „A New Beginning“ ist ein kleiner Hit geworden, „A Night In The Unknown“ ein thrashiger wie versonnener Anspieltipp für die Magazin-Sampler dieses und anderer Länder. Die Story zur Musik gehört in jedem Fall gelesen; die CD ist daher gegenüber der Version aus Nullen und Einsen vorzuziehen – wie immer eigentlich.
FAZIT: Ambition und Wirklichkeit stehen bei ESKEYPE im besten Verhältnis. Wer nicht mehr auf abgedroschenen Death Metal kann, sollte hier unbedingt lauschen. Das Versprechen „To be continued …“ halten wir mit Freuden für garantiert.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2012
Nico C
Nico M
Valentin, Djoule
Dario
Eigenvertrieb
56:34
13.01.2012