Stilistisch sind die Amis gar nicht allzu weit entfernt von den australischen Labelmates I EXIST, denn auch auf dem Debüt EVERYTHING WENT BLACKs, „Cycles Of Light“, wird mit Crust-, Metal-, Doom- und Sludge-Gesteinsbrocken um sich geworfen.
Das Erschaffene wird allerdings noch von ein wenig altschwedisch geprägtem Death Metal umrahmt, und auch Melodie spielt bei dieser Formation eine bedeutendere Rolle. Hin und wieder holen sich die Herrschaften auch etwas Hardcore oder einen schicken Rock bei der Post ab (na, Wortspiel kapiert?), wodurch einige Parts durch ihre Verträumtheit zu den ansonsten auf höchster Stufe bratenden Breitwandriffs einen willkommenen Kontrast bilden.
Etwas schade ist, dass die Stimme Brandon Hoffmans durch ihre Eindimensionalität dem musikalisch Dargebotenen nicht so ganz gerecht wird. Sicherlich brüllt sich die arme Sau ganz schon hingebungsvoll ihr Lebensleid aus dem geschundenen Leib, aber manchmal wäre eine Modulation in puncto Klangfarbe, Emotion oder Frequenz eine feine Sache gewesen.
FAZIT: Interpretieren wir die „Mängel“ mal als Kinderkrankheit, denn schließlich handelt es sich bei „Cycles Of Light“ um das Erstwerk dieser Truppe. Einer Truppe, die offenbar so einiges auf dem Kasten hat. Man kann also zuversichtlich in die Zukunft schauen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.02.2012
James Ridling
Brandon Hoffman
Chris Moore, Chris Stanton
Josh Van Hoorebeke
Lost Shepherd/Prosthetic
28:01
17.01.2012